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(Pop Up Leipzig – Leipzigs Süden erstrahlt im Glanz der unabhängigen Musik

Business / Festivals / Konzerte / Mai 20, 2010
Endlich ist der Hof des Werk II wieder gefüllt mit hunderten von Menschen verschiedenster Art. Findet man hier einerseits eine große Horde an Journalisten, allesamt an ihren auffälligen Pressebändchen erkennbar, so sind auch zahlreiche interessierte Musikbegeisterte anzutreffen. Das ist es, was sie ausmacht, die Leipziger (Pop Up: Messe, Forum und Festival für die unabhängige Musikszene, sowie auch -wirtschaft. In diesem Jahr unter dem wohlklingendem Motto „Wir tanzen Mechanik!“. Wieder zu ihren Wurzeln in den Leipziger Süden zurückgekehrt, sind zu der (Pop Up, die dieses Jahr den 7. bis 8. Mai für sich beansprucht, Aussteller und vor allem Künstler aus der ganzen Welt angereist. Die Messe zeichnet sich aber hauptsächlich durch eine Vielfalt von Angeboten aus der Region aus. Buntgestaltete Stände und aufgeschlossene Musikjournalisten locken die Besucher mit CDs, Platten, Aufklebern, Magazinen, Sonderangeboten und sogar Multimedia-Vorführungen an. Erstaunlich, aber auszeichnend für die Mentalität der (Pop Up, dass unter all diesen neuzeitlichen Erfindungen gerade das Hamburger Label Audiolith mit einem mit Heu bestückten, altbäuerlichem Stand den Preis des besten Standes gewinnt! An den Abenden zieht es dann noch einmal mehr Musikverrückte in das Leipziger Alternativenviertel und alles tummelt in und um die Veranstaltungsorte des Festivals der (Pop Up: Ilses Erika, UT Connewitz und Werk II. So präsentiert sich erstmals auch die neue Halle D des Werk II der Öffentlichkeit als geeignete Location für anstehende Musikkapellenauftritte, und das trotz des immer währenden Geruchs des frisch betonierten. Das Musik-Angebot ist weit gefächert, von individueller Klassik bis klassischem Indie, über akustische und experimentelle Musik bis hin zu minimalistischen Klängen oder House-Musik findet sich auch 2010 für jeden Topf den rechten Deckel. Dass die Künstler, wie auch ihre Namen, nicht jedem Besucher bekannt sind, stört keinen, im Gegenteil, gerade wegen des hohen Aufkommens an neuen, noch namenlosen Künstlern zieht die (Pop Up auf ein Neues Musikhungrige an, die sicher wieder die ein oder andere Neuentdeckung verzeichnen konnten. Das als Wermutstropfen, denn mit den preußischen Tugenden hielt es die Messe etwas ungenau. Für Neulinge erwiesen sich Toilettengänge als Suchaktionen, genauso schwer aufzuspüren war auch der Zugang zur Halle 5, zu der es einen um das Gelände herum führte, und auch viele der Konzerte verspäteten sich um einige Minuten. Das Publikum schien genauso vielschichtig wie das Festival an sich: Anfänglich doch teilweise noch sehr verhalten den neuartigen Klängen lauschend, schwerfällig auftauend oder losgelöst mit tanzend. Bands wie dem flippigen Jeans Team, den Post-Rockern For A Minor Reflection, Kleerup oder den Frischlingen von Beat!Beat!Beat! gelang es ohne große Mühe, die Masse zum Schwingen zu bringen, wohingegen Denis Jones oder Ólafur Arnalds ruhigere Töne anschlugen und nachdenklich stimmten. Ein Potpourri aus Messe, Forum, Festival und Show, das ist die Leipziger (Pop Up. Und gerade in Zeiten des stupiden Musikdownloads, der Krisen der Plattenläden und beschämenden Chartplatzierungen besonders ein Muss für all diejenigen, die das Schnarren der CD-Player nicht missen, sich tanzend in der schwitzenden Menge hingeben und mit Gleichgesinnten und einem Bier in der Hand über Musik schwafeln wollen. Weitere Infos: http://www.leipzig-popup.de Fotos: © Klaus Nauber/Leipzig (Pop Up Text: Debbi und Anna
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