
Er spielte mit Legenden wie Eric Clapton oder Brian May, kollaborierte mit Luciano Pavarotti und hatte mit Paul Young seinen wohl größten Erfolg. Die Rede ist von
Adelmo Fornaciari, auch bekannt als Zucchero. Am 03. November 2011 machte er mit seiner „Chocabeck“-Tour 2011 Station in der Arena Leipzig. Wir waren für euch dabei.
Zucchero ist vor Eros Ramazotti und Gianna Nanini wohl erfolgreichste Musikexport aus Italien. Seine Lieder sind nicht nur im Stil der bekannten Balladen „Il volo“ – auch bekannt als „My Love“ – oder „Senza una donna“ gehalten. Was die rund 4000 Besucher der Arena zu hören bekommen ist vielschichtig. Mal gibt es klassichen Rock ’n Roll, mal Folkartige Songs. Vorallem besitzen die Lieder eines – Gefühl. Meist geht es um die Liebe, das Leben oder persönliche Eindrücke von Zucchero.

Die Bühne ist in der Mitte der Halle aufgebaut, so dass nicht die komplette Arena genutzt wird. Soundtechnisch ist dies ein eindeutiger Vorteil für den oftmals sehr matschigen Klang in der Halle. Zu Beginn befindet sich eine Art überdimensonierter Koffer auf der Bühne, dieser wird hochgefahren und der Blick auf die Musiker wird frei. Zucchero sitzt in einem großen Ohrensessel, mit der Gitarre in der Hand und „erzählt“ aus seinem Leben.
Das Album „Chocabeck“ erschien bereits 2010 und die Lieder erzählen aus seiner Jugend. Der Titel ist ein Wortspiel. Zucchero wird dazu zitiert:
„Meine Eltern waren Bauern, und als ich klein war, hatten wir nie besonders viel Geld“ berichtet Zucchero, „Sonntagskuchen war für uns etwas Besonderes. Wenn es keinen gab und ich danach fragte, lautete die Antwort, es gäbe stattdessen „Chocabeck“. Ein Wortspiel, das sich aus „klappern“ („choca“) und „Schnabel“ („beck“) zusammensetzt und bedeutet, dass ein Schnabel klappert, weil er mal wieder leer ist, da es kein Futter gibt.“ Der Schwerpunkt im ersten Teil des Konzertes liegt auf dem Album. Die Songs sind sehr gefühlvoll und driften selten in die Belanglosigkeit ab. Im Allgemeinen hat man im gesamten Set nicht das Gefühl, dass der „Schmalz“ italienischer Musik a la Ramazotti o.ä. durchkommt. Die honorierte das Publikum immer wieder mit stehenden Ovationen. Generell kam im Vergleich zu manch anderem Leipziger Konzert recht schnell eine ausgezeichnete Stimmung auf.

Im zweiten Teil spielten Zucchero und seine 11 köpfige Band alle großen Hits aus seiner gut 30 Jährigen Karriere. So durften Baila, Il volo oder auch Senza Una Donna nicht fehlen. Jemand der noch nie auf einem seiner Konzerte war und auch kaum etwas gehört hat, bekam an diesem Abend einen guten Einblick in das Schaffen des Künstlers.
Was bleibt hängen ? Ein gelungener Abend, eines doch oft als „Schnulzensänger“ verschrienen Musikers, welcher zurecht seinen Platz in der Geschichte der 80er / 90er Jahre hat. Wer Zucchero nicht oder nur kaum kennt, war überrascht wie vielfältig seine Musik ist.
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