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Bruno Mars – Unorthodox Jukebox

Rezensionen / Dezember 14, 2012
Unorthodox Jukebox

Unorthodox Jukebox

 Nach dem Megaerfolg „Doo-Wops & Hooligans“ gibt es endlich das zweite Studioalbum von Bruno Mars. Kann der Nachfolger den großen Erwartungen gerecht werden? Immerhin heimste das Debütalbum zahlreiche Auszeichnungen und Platinplatten ein.

Vor seinem Erfolg als Sänger machte sich der Hawaiianer bereits als Produzent einen Namen. Mit den Smeezingtones ist er für Radiohits wie Flo Rida’s „Right Round“ und Travie McCoys „Billionaire“ verantwortlich. Seinen Riecher für Hits setzt der 1,65m kleine Sänger nun wieder für seine eigene Musik ein. Bis auf wenige Ausnahmen ist „Unorthodox Jukebox“ eine musikalische Meisterleistung. Die Stücke ziehen sich durch die gesamte Musikgeschichte, von Soul und R&B, über Reggae und Rock bis hin zu Elektro einmal quer durch die Jukebox.

Die erste Single „Locked Out Of Heaven“ verbindet Pop, Soul und sogar einen Hauch Rock. Die abgespaceten Elektrosounds allerdings sind besonders im Chorus einfach zuviel des Guten. Dennoch ist der Song vorallem Dank Bruno’s Gesang ein Ohrwurm. Der Mann kann einfach so schön schmachten.

Aktuelles Maskottchen von Bruno Mars und seinen „Hooligans“ ist der „Gorilla“. Bereits die ersten Töne aus Soul, Rock und Elektro hüllen den Hörer in ein wohlig angenehmes Gefühl ein. Lassen wir mal außer Acht, dass hier ein Vergleich mit Menschenaffen gezogen wird, ist der Song einfach verdammt sexy. Musikalisch steht „Gorilla“ den großen Rockballaden von zum Beispiel Aerosmith in Nichts nach.

Mit „Treasure“ zollt Bruno Mars den Jackson 5 Tribut. Der Funktrack geht sofort ins Ohr und in die Beine.

„Ich denke, die reinste Form von Musik ist Klavier und Gesang.“ erzählt der Sänger bezugnehmend auf den Herzschmerzsong „When I was Your Man“. Nur mit Pianobegleitung und seiner außergewöhnlichen Stimme trauert er einer vergangenen Beziehung nach. Armer, trauriger Gorilla.

Im nächsten Song geht es wahrscheinlich um eine andere Verflossene, denn hier trauert der Sänger nicht, sondern ist stinksauer. Die böse „Natalie“ ist einfach mit Bruno’s Geld abgehauen, diese gold diggin’ bitch! Er flucht was das Zeug hält und schwört Rache. Bruno Mars wäre kein Weltstar, wenn dies nicht auch einfach nur heiß klingen würde. Das Thema weicht auch endlich einmal von Bruno’s typischen Texten ab. „Natalie“ hat eine ungemeine Energie und ist eine potenzielle Hitsingle.

Das Thema der geldgeilen Schl…Schönheit wird in “Money Make Her Smile” nochmals aufgegriffen. Hier hat sich jemand am Mischpult ausgetobt. Gnadenloser Funk und Rock bilden mit Hilfe von Bruno’s Stimme eine spannende Einheit. Dazu kommen aufwändige, dominante Spezialeffekte, die nicht richtig zum Rest des Songs zu passen scheinen, doch der Groove ist extrem ansteckend so klicke ich abermals auf den Replay Button.

Ich hatte zu Beginn ernsthafte Schwierigkeiten, mich auf „Unorthodox Jukebox“ einzulassen. Bruno Mars ist ein Spieler, in vielerlei Hinsicht. Sei es in Bezug auf Frauen, am Pokertisch oder am Mischpult. Zuviele Elektrospielereien lenken beim ersten Hören von der echten Größe der Songs ab. Und dann wäre da noch die Sache mit dem Text. Als megaerfolgreicher Single Mitte Zwanzig liegen Bruno Mars die Ladies zu Füßen. Liebe und Sex sind großartig, doch es fehlt Bruno Mars noch an Feingefühl und Reife um tiefergehende Stücke zu schreiben. Dem gegenüber steht die ausgeklügelte Produktion der Songs gepaart mit einer einzigartigen Stimme. Nur wenige Künstler können so mit verschiedensten Musikstilen um sich werfen, ohne dass dabei ein überladenes Chaos entsteht. Das Album wird mit jedem Hören besser, alles bildet eine Einheit und man vernimmt immer wieder neue Details in den Songs. Bruno Mars beweist mit „Unorthodox Jukebox“, dass er großen Erwartungen gerecht werden kann und wir noch viel von ihm hören und sehen werden.


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