Wer erinnert sich noch an den kongenialen Soundtrack von Eddie Vedder zu Into the Wild? Der Peal Jam Frontmann schaffte es dem Sean Penn Film ein Unikat an hochklassigem Folk zu kredenzen. Nun kommt mit Der große Tip – Wild ein ähnlich gelagerter Film, ebenfalls auf Tatsachen beruhend, in die Kinos. Wir haben den zugehörigen Soundtrack vorliegen. Dieser stammt nicht von einem Künstler, sondern ist wie so oft eine Compilation mehrerer Songs. Hier vor allem auch wieder im Folk- und Singer-Songwriter Bereich angesiedelt. Dabei finden sich Größen wie Simon & Garfunkel, Leonard Cohen oder Bruce Springsteen. Die Trip-Hop Vorreiter Portishead bilden hier eine willkommene Ausnahme im Gesamtbild.
Die Story des Films ist schnell erzählt. Die 26 Jährige Cheryl Straye -dargestellt von Walk the Line Star Reese Witherspoon, entschließt sich 1995 nach vielen Schicksalsschlägen, wie dem Tod der Mutter an Krebs, den 1700 Kilometer langen Pacific Crest Trail zu laufen. Dies vor allem um wieder zu sich zu finden. Dabei entführt der Regisseur Jean-Marc Vallée den Kinobesucher nicht nur, Hilfe von Rückblenden in die, von Sex, Drogen und Gewalt geprägte Seelenwelt der Cheryl Strayed, sondern auch auf bildgewaltige Reise durch Staaten Kalifornien, Oregon und Washington. Die Musik ist dabei der Katalysator und bildet die verschiedenen Themen ab. Neben dem Reisen (El Condor Pasa; Walk Unafraid – First Aid Kit), geht es über Liebe (Suzanne von Leonard Cohen) über Beziehungen (Glory Box – Portishead) zu Heimkehr und Selbstfindung (Homeward Bound – S&G; Tougher than the Rest – Bruce Springsteen).
Alles in allem liefert dieser Soundtrack die perfekte musikalische Untermalung zu diesem sehr einfühlsamen und emotionalen Drama. Die thematisch ausgesuchten Stücke verstärken die umwerfend in Szene gesetzten Bilder. Oftmals hat man das Gefühl, dass die Songs nur wahllos aneinander gereihte Versatzstücke sind. Genau das sind sie hier nicht. Die zeitlosen Lieder von Simon & Garfunkel, der Pat Metheny Group oder der Hollies tun das, was ein Soundtrack machen soll, den Film unterstützen und emotional verstärken.
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