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Raw in Sect: Blue Haze

Rezensionen / Mai 31, 2016
Verloren im blauen Dunst

Heute begeben wir uns auf eine Reise. Vier charmante Männer aus Athen laden uns recht herzlich ein. Von wem ich spreche? Natürlich von der grieschichen Metal-Band Raw in Sect, die uns in ihr neustes Album Blue Haze verführen. Blue Haze ist das zweite Album der vielversprechenden Band. Ihr Debutalbum Red Flows erschien 2011. Wir haben einen Lauscher in ihr zweites Werk gewagt und wie diese Platte so klingt erfahrt Ihr jetzt! Ein Wilder Sturz

Das Album beginnt laut, schnell und wild mit dem kompromisslosen Song On the Run. Ein Song ohne komplexe Form, welcher recht punk-lastig das Blut der Hörer zum kochen bringt. Die Dynamik hält weiter an mit dem zweiten Song All Instincts Trip , aber nicht die Rauheit und Einfachheit. Schnell merkt man, dass die Musik komplexer wird und stark von der Gitarre getragen wird. Das Album, welches so aggressiv und schnell began erhält mit dem dritten Song Cutting My Skin nun entgültig eine Wandlung. Die Dynamik der Songs nimmt rapide ab, dafür gewinnen sie an Länge. Der vierte Song Black Stoner (Part 1 & 2) zieht sich über neun Minuten lang. Die Atmosphäre wird schwer, melancholisch und wirr. Das soll sich so schnell auch nicht ändern. Bis zum Ende hin gewinnt das Album nicht mehr an Dynamik. Dafür wird das atmosphärische Bild immer dunkler und komplexer. Blue Haze zeigt eine erkennbare Struktur, trotz langer und schleppender Songs. Nach dem gleichnamigen Song, folgt das instrumentale und melancholische Stück Migraines, welches das Album klar teilt.

Bisher war die Gestalt der Lieder klar definiert. Doch mit dem Song Drowning in the Norm lösen sich die kompositorischen Strukturen der folgenden Lieder immer mehr auf. Das Album wird zunehmend diffuser und psychodelischer. Die Atmosphäre ist aggresiv, befremdlich und verzweifelt. Der zehnte Song 10th Circle besteht nur noch aus einer Vermengung von fremden Gegagger, fernen Schreien und Wehklagen. Geleitet durch transzendenten Frauengesang und drückendem instrumentalen Spiel endet das Album mit dem Stück Υттατία. Eine spannende Reise geht zu Ende. Anfangs sehr wild und rasant stürzt das Album in eine bedrängende dunkle Welt. Ein psychodelisches Spektakel und kompositorisch sehr spannend. Besonders der fünfte Song Abeer Qassim Hamza zeugt von der Vielfalt des Albums, wo sich viele atmosphärische Elemente vereinen. Leider wird das Album zum Ende hin dennoch etwas eintönig und träge. Jene Hörer, die an dem stümischen Anfang Gefallen gefunden haben, werden zum Ende hin sehr in ihrer Geduld erprobt.

Nichtsdestotrotz kann ich jedem die Reise durch den blauen Dunst empfehlen. Euch erwartet ein spannendes und vielfältiges Album. Ihr findet Blue Haze auf allen gängigen Streaming Plattformen, auf Bandcamp, Itunes und natürlich auf der Webseite der Band. Ich wünsche viel Spaß beim Hören!





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