Die Musik des Filmkomponisten John Williams ist schlichtweg legendär. Vorallem verbindet man Filme wie Star Wars, Indiana Jones oder auch Jurassic Park mit seinen Scores. Es sind Melodien, die man noch in vielen Jahren hören wird. Der italienische Dirigent Claudio Vandelli hat sich zusammen mit dem Orchester der Bolschoi Oper Minsk dem Werk des New Yorker Komponisten angenommen und auf die große Bühne gebracht. Am gestrigen Abend trat man in der Arena Leipzig auf.
Der Opener schlechthin: die Eröffnung der Star Wars Trilogie. Ein majestätischer und gleichzeitig dramatischer Einstieg in den Abend. Auf der großen Videowand hinter dem Orchester werden Szenen aus den jeweiligen Filmen gezeigt. Durch den Abend führt der bekannte Filmjournalist Knut Elstermann. Mit Hintergrundinfos zum jeweiligen Film bzw. zum Wirken von John Williams lockerte er das Konzert auf.
Die rund 2900 Zuschauer in der Arena Leipzig werden auf eine Reise quer durch die Filmgeschichte geführt. Von Star Wars geht es direkt hin zu Jurassic Park, dessen flötenlastige Fanfare sich zu einer unvergleichlichen Epik entwickelt. Ihm folgt „The Journey to Neverland“ aus Hook. Bei John Williams liegen emotionale Themen direkt neben optimistischen. So folgen direkt zwei Stücke aus Schindlers Liste. Die im Original von Itzhak Perlman gespielte bekannte Violinen Suite sorgt für emotionales Raunen im Saal.
Der Vergleich zwischen den einzelnen Stücken zeigt, wie gern Williams immer wiederkehrende Themen verwendet – auch zwischen den Filmen. So lassen sich einzelne Wendungen aus Hook z.B. auch in „Anakins Theme“ aus Star Wars wiederfinden.
Der zweite Teil des Konzertes wird vom Thema aus Superman eröffnet. Ihm folgen bekannte Melodien aus E.T., Indiana Jones oder auch dem Weißen Hai. Im Allgemeinen liegt der Fokus des Orchesters aber deutlich auf Star Wars. Das ist einerseits gut, bietet die Filmreihe mit sieben Filmen eine unheimliche Fülle an Stücken – offenbart es aber auch die Schwäche der Aufführung in Leipzig. Diverse Scores von John Williams werden mit Chören untermalt – so z.B. „Duell of the Fates“ aus Episode I, dieser ist hier aber nicht vorhanden. Doch gerade ein Chor sorgt in diesem Stück für die nötige Dramatik. Auch ist das Minsker Orchester für manche Stücke zu klein um die gewisse Wucht herüber zu bringen. John Williams arbeitet u.a. gern mit einem doppelten Bläsersatz oder auch noch mehr Streichern.
Alles in allem ist „The Best of John Williams“ ein absolut lohnender Abend für Film- und Klassikfans. Das Orchester der Bolschoi Oper Minsk besteht aus hochspezialisierten Musikern, die alle etwas von ihrem Handwerk verstehen. Wer die Chance hat…hingehen!
Schlagwörter: Orchester