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TLC – TLC

Female Voices / Rezensionen / Juli 11, 2017

Das Trio TLC war eine der erfolgreichsten „Girl“- Groups der 90er Jahre. Die Buchstaben T.L.C. stehen für T-Boz, Left Eye und Chilli. Doch dann ereignet sich ein besonderer Schicksalsschlag um das Trio im Jahre 2002. Lisa „Left Eye“ Lopes verstarb im April bei einem schweren Verkehrsunfall.

Im November 2002 erschien ihr letztes Album „3D“. 13 Jahre später wurde über eine Fan-Funding Kampagne Geld für ein neues Album gesammelt. Als Duo wurde zwei Jahre später das self titled Album herausgebracht. Left Eye wurde nicht ersetzt, da sie unersetzbar ist!

Sie standen unter keinem guten Stern. Aufgrund negativer Begebenheiten der TLC Geschichte und des Schicksalsschlages gründeten T-Boz und Chilli ihr eigenes Label und brachten ein Album für ihre Fans heraus, die sich ein neues Album wünschten. Deswegen wurde das Crowdfunding eröffnet. Jedoch mit einem Wermutstropfen, denn mit diesem Album wollen T-Boz und Chilli die Ära TLC für immer abschließen.

T-Boz und Chilli versuchten über Lopes` Familie an die vielen und noch vorhandenen Rap-Aufnahmen zu kommen, aber diese wurden ihnen verwehrt. Für eine horrende Summe hätte die Familie diese Parts herausgegeben. Was ihnen finanziell nicht möglich war, diese Summe zu zahlen. Von daher wurde ein Intro auf „Interlude“ eingespielt, indem eine Interview-Aufnahme von Left Eye mitgeschnitten wurde. Das 1:11 minütige Stück zeugt von Gänsehaut.

Mit dem sehr vielversprechenden Opener „No Introduction“ wird in ihr letztes Album eingeleitet. Allein dieser Opener macht Lust auf mehr. Doch der zweite Track „It‘s Sunny“ passt absolut nicht ins Bild. Der Disco-Song mit Earth, Wind & Fire sowie Boney M Cover-Einfluss ist merkwürdig anzuhören, soll aber ausdrücken, dass auch Ikonen, wie TLC es sind, Ikonen haben. Wobei „Haters“ eher als zweiter Track hätte ausgewählt werden müssen. Also, „It’s Sunny“ augenblicklich überspringen oder diesen Song auf dem Download löschen oder nach hinten setzen, dann wird’s flüssig.

„Start A Fire“ ist ein akustisches Stück und die Girls zeigen ihre wunderbaren und gefühlvollen Stimmen, wie auf dem gesamten Album. Gefolgt von „American Gold“, bei dem sie sie ebenso auf die persönliche und empfindsame Note setzen. Das self titled Album ist für dieses vom Schicksal geprägte Powerfrauengespann das persönlichste Werk. Denn wenn aus einem Trio ein Duo wird, ist immer Leid vorhanden, dabei ändert sich musikalisch so gut wie alles.

Die Message ist unverkennbar: „TLC“ drückt Kraft, Motivation und Genügsamkeit aus. Musikalisch gehen sie in den Oldschool R&B / Vintage Sound zurück, was dem Album eine besondere, harmonische Energie gibt. Fazit: Es ist klar, dass es keinen Überhit wie „Waterfalls“ und „Unpretty“ geben wird. Denn solche Hits schüttelt man sich nicht-einfach-mal-so aus dem Ärmel. Aber ein Hit ist auf ihrem letzten „TLC“- Weg nicht zu finden. Dennoch höre ich es gerne.

Ich sende noch der geldgeilen Lopes-Familie ein dickes fettes „Fuck You“. Durch den Spirit und die Skills von Left Eye wäre das Album rund geworden. Aber nichtsdestotrotz ist es durchaus gelungen, wenn man die Begebenheiten berücksichtigt und „It’s Sunny“ herausnimmt. Ich wünsche T-Boz und Chilli viel Erfolg für die anstehende Tour, weitere Projekte und dass ihre zukünftigen Sachen diesmal unter einem besseren Stern stehen!

„D.M.: …so ne verfickte geldgeile Dreckspack-Sippe😤 hätten die das Zeug rausgerückt, wäre es wirklich nochmal n richtiges tLc -Album geworden…“

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