Der Frühling ist da. Zeit nach draußen zu gehen, Kopfhörer auf und das schöne Wetter genießen. Wir haben mal wieder geschaut, was noch so auf dem Markt für euch verfügbar ist.
20 Jahre ist es inzwischen her, dass Bell, Book & Candle mit „Rescue Me“ einen absoluten Evergreen gelandet haben. Nach dem sie in der Folge an diesen Erfolg nur schwer anknüpfen konnten, haben sie sich 2018 entschlossen mit Wie wir sind ein deutschsprachiges Album auf den Markt zu bringen. Eins können Jana Groß, Andy Birr und Hendrik Röder auf jeden Fall immernoch: einprägsame Refrains komponieren. Textlich handelt die Platte vor allem von persönlichen Erlebnissen, Liebe und Gesellschaft. Die Musik des Trios hat sich in den letzten 20 Jahren vom Folkorientierten Rock mehr in Richtung Elektropop entwickelt. Darin liegt auch leider die Crux der Platte. Viele Stücke klingen einfach zu gleichförmig. Es wirkt als fehlte ein wenig der Mut, sich auf alte Stärken zu besinnen. Wie wir sind ist kein schlechtes Album, es fehlt einfach hier und da der gewisse Punch der Alben wie Read My Sign, die heute zu den Kleinodien der deutschen Popgeschichte gehören. Bell, Book & Candle klingen heute mehr nach Helene Fischer, als nach Blondie. Für Fans des „Schlagerpops“ ist Wie wir sind genau das Richtige. Fans der früheren Platten des Trios werden sich eher ärgern. Schade eigentlich.
Vor fast einem Jahr haben wir schon über Kadebostany berichtet. Damals veröffentlichten die Schweizer die EP „Monumental Chapter 1“. Jetzt folgt das Album Monumental. Wir bescheinigten der Band, dass man sicherlich noch mehr von ihnen hören wird und man darf sich freuen. War „Chapter 1“ der erste Gang – kommt mit dem Album nun die Hauptspeise und die ist ein Hochgenuss. So muss Pop sein: Innovativ und experimentierfreudig, fast schon progressive. Getragen, fast schon bedrohlich startet man mit „Solders of Love“ bevor es mit dem bereits bekannten „Mind If I Stay“ weiter geht. Oft bekommen die Stücke eine Basis von Synthieflächen, die dann mit Drumbeats durchbrochen werden. Der R’n’B Gesang von Amina Cadelli ist immer eine Spur entrückt, wenn diese noch zum Chor aufgebaut wird, wirds noch epischer. Monumental sollte man in jedem Fall einmal gehört haben!
Wir versuchen jetzt mal einem Künstler einen Stempel aufzudrücken: Westernhagens Sohn, Rio Reisers Neffe – Ben Galler. Der Hamburger Singer & Songwriter legt mit Niemand liebt keinen sein Debut vor. Stimmlich erinnert Galler stark an den „Freiheit“ Sänger, aber eben auch an Reiser. Man fühlt sich also sofort wohl. Das macht Spaß. Denn es gab lange keinen Songwriter mehr, der sich derart leidenschaftlich zu Politik und Gesellschaft geäußert hat und dabei auch noch ehrlich ist. Es wirkt nix aufgesetzt. Musikalisch gibt es erdigen Rock und ruhige, von Gitarre getragene Balladen. Interessant ist, dass der 43 jährige Galler sein Album bereits 2004/2005 geschrieben hat. Doch erst 12 Jahre später entschied sich der Musiker das Ganze auch auf den Markt zu bringen. Gut Ding will also Weile haben. Ein echter Geheimtip!
Wo wir bei Geheimtipps sind. Im Februar erschien bereits die EP Ice Cold von Veronica Fusaro. Zwei Jahre nach dem sie mit ihrer ersten EP, die noch im Keller des Elternhauses aufgenommen wurde, legt sie nun ihrere erste professionell produzierte Platte vor. Perfekter Chill-out Pop mit laidback Beats. Die 21 Jährige Schweizerin weiß mit entspannter Musik zu begeistern, die in irgendeiner Weise an Paul Kalkbrenner und dessen Westcoast Elektro Sound erinnert. Doch ist sie wirklich melancholisch, wie gern suggeriert wird? „Ich denke sehr viel über jene Dinge, die in meinem Leben und um mich herum passieren, nach“, sagt Veronica Fusaro, „und wenn ich nachdenklich bin, bin ich viel inspirierter als wenn ich glücklich bin. Deshalb, so denke ich, hat meine Musik diesen leicht blauen Teint.“
Schlagwörter: bell book candle, kadebostandy, veronica fusaro

Wir versuchen jetzt mal einem Künstler einen Stempel aufzudrücken: Westernhagens Sohn, Rio Reisers Neffe – Ben Galler. Der Hamburger Singer & Songwriter legt mit Niemand liebt keinen sein Debut vor. Stimmlich erinnert Galler stark an den „Freiheit“ Sänger, aber eben auch an Reiser. Man fühlt sich also sofort wohl. Das macht Spaß. Denn es gab lange keinen Songwriter mehr, der sich derart leidenschaftlich zu Politik und Gesellschaft geäußert hat und dabei auch noch ehrlich ist. Es wirkt nix aufgesetzt. Musikalisch gibt es erdigen Rock und ruhige, von Gitarre getragene Balladen. Interessant ist, dass der 43 jährige Galler sein Album bereits 2004/2005 geschrieben hat. Doch erst 12 Jahre später entschied sich der Musiker das Ganze auch auf den Markt zu bringen. Gut Ding will also Weile haben. Ein echter Geheimtip!

Schlagwörter: bell book candle, kadebostandy, veronica fusaro