Ich gebe zu, TesseracT haben es mit ihrem umjubelten 2015er Album Polaris nicht geschafft vollends zu überzeugen. Zu sehr klangen sie in meinen Ohren wie ein Porcupine Tree Verschnitt aus der Zeit nach Fear of a Blank Planet bzw. war eine gewisse Nähe zu Dream Theater nicht zu verleugnen. Andere Kritiker lobten die Platte sehr über den grünen Klee.
Drei Jahre später liefern die Briten um Bandgründer Acle Kahney LP Nr. 4 aus: Sonder. Ob sie mich nun überzeugt?
Ja sie schafft es. Warum: Sonder wirkt auf mich einfach deutlich zugänglicher als noch Polaris. Der Vorgänger gab mir nicht das Gefühl, hier gut aufgehoben zu sein. Es gab durchaus Momente, wo man gesagt hat „klingt ganz geil“ – aber das Wahre war es nicht. Sonder bietet immernoch harte Riffs und Metal, doch wirken die Kompositionen in sich stringenter und zugänglicher. Auch nimmt die Atmosphäre viel mehr Raum ein. Wenn epische Flächen gelegt werden, sind sie jetzt eher in Richtung Anathema angelegt. Riffs werden gern gelooped und so ein dichteres Netz aus Sounds geschaffen. Die Stimme von Kahney wird noch mehr in den Vordergrund gerückt. Das alles sorgt für eine doch bessere Stimmung als bei Polaris und macht mir persönlich deutlich mehr Spaß.
Sonder funktioniert sowohl kompositorisch als auch vom Sound – nur fragt man sich, warum die Platte nur etwas über 35 Minuten lang ist. Warum hat man es als Album deklariert, wenn es mehr wie eine EP wirkt? Das schmälert den Spaß ein wenig. Alles in allem, ist Sonder in jedem Fall ein gutes Werk, dass mich etwas mit TesseracT versöhnt.
Schlagwörter: Tesseract
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