Buddy Guy ist einer der letzten großen Bluesgitarristen, die mit Muddy Waters, B.B. King und Howlin‘ Wolf in einem Atemzug genannt werden dürfen. Guy wird oft als „Link“ zwischen ihnen und „weißen“ Gitarristen wie Eric Clapton, Jimmy Page oder Stevie Ray Vaughan bezeichnet, was auch nicht von der Hand zu weisen ist.
Mit 82 Jahren hat der aus Louisiana stammende Gitarrist nun mit „The Blues is Alive and Well“ sein 18. Soloalbum herausgebracht und es beweist, dass er immernoch zu den ganz großen Bluesmusikern gehört. Die Platte sprüht nur so vor Spielfreude. Man spürt den gelebten Blues, die Seele in der Musik. Und genau das, ist das was ein Joe Bonamassa nie schaffen wird. Die Tonleiter hoch und runternudeln kann jeder. Ein Buddy Guy setzt die Blue Notes an der richtigen Stelle und transportiert die Leidenschaft.
Als Gäste hört man Jeff Beck und Keith Richards bei „Cognac“. Als ob man das ganze wörtlich nimmt, hat man hier das Gefühl, die Drei haben sich bei einem Hennessy in die Bude gehockt und lassen es mal solistisch krachen. Ein Jeff Beck ist genauso zu vernehmen wie Keith Richards. Das macht wirklich Spaß. Als dritten im Bunde hört man Mick Jagger auf „You did the Crime“ – aber nicht als Sänger sondern an der Harmonica. Weiterhin ist James Bay bei „Blue No More“ zu Gast. Eine illustre Runde.
Wer denkt, Buddy Guy hat es nicht mehr drauf, wird mit „The Blues is Alive and Well“ eines Besseren belehrt. Ist die Platte ein würdiges Alterswerk? Mitnichten, denn Buddy Guy ist noch lange nicht am Ende seiner Karriere. Die Platte ist das Bluesalbum, auf das man eigentlich lang gewartet hat.
Schlagwörter: Buddy Guy
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