Dream Theater sind zurück. Mit „Distance Over Time“ veröffentlichen die Progmetaller ihr nunmehr vierzehntes Studioalbum veröffentlicht. Nach dem der Vorgänger „The Astonishing“ polarisierte, wollen es die New Yorker jetzt nicht minder ruhiger, dafür deutlich zugänglicher angehen lassen.
Vorab veröffentlichte das Quintett um Sänger James LaBrie bereits den Opener „Untethered Angel“. Sofort fällt auf, dass Dream Theater eine Spur Epik hinzugefügt haben und gewisse vertrackte Rhythmen ersteinmal an die Seite gestellt haben. Das gesamte Album ist wesentlich Songorientierter und verliert sich nicht in ausufernde Soloeinlagen, die zwar vorhanden sind, aber nicht wie früher zum Posing des jeweiligen Musikers ausarteten.
Was macht ein Dream Theater Album zumeist aus? Die oft unerreichte Vielschichtigkeit. Ein John Petrucci der Gitarristisch über jeden Zweifel erhaben ist. Mal Shreddernd im Metallrhythmus, mal mit singendem Leadsound im Pink Floyd Modus. Ein Jordan Rudess, den man vom musikalischen Können fast schon in einem klassischen Kontext vermuten würde. Gerade diese beiden Musiker sind das melodische Gerüst der Band. Mike Mangini und John Myung liefern den Unterbau. Bleibt noch James LaBrie. Zugegeben seine Stimme geht mir auf vielen Alben von Dream Theater einfach auf den Sack. Viel zu hoch wird gekreischt und es wirkt teils deplatziert. Auf „Distance Over Time“ ist er schlicht genial. Seine Stimme ist deutlich tiefer angesiedelt und nicht zu prägnant im Sound, so dass es sich wirklich das erste Mal richtig organisch anfühlt.
Die 9 Songs des Albums bieten alles, was das Fanherz höher schlagen lässt, doch es ist diese Spur Epik und eingehende Dramatik die irgendwie an Anathema, Porcupine Tree oder eben auch an Pink Floyd erinnert, die dieses Album wirklich wachsen lassen und es dem Höher deutlich einfacher macht als „The Astonishing“. Anspieltipps: „Barstool Warrior“; „At Wits End“ und „Fall Into Light“
Schlagwörter: Dream Theater
Schlagwörter: Dream Theater