
Wie vier Jahre in die Vergangenheit, meine frühe Jugend, versetzt, stehe ich in freudiger Aufregung vor den vier Jungs aus Hamburg, Köln und Wuppertal vor der Bühne und warte gespannt auf ihre neuen Lieder. Lieder, die mehr als nur Wahrheit sprechen. Sie erzählen von so alltäglichen Geschehnissen, dass sie aus jeder dieser Erinnerungen eine besondere machen.
Die Band
Fotos gibt an diesem Abend des 21. Septembers im Hallenser Objekt 5 ihr Debüt-Konzert ihrer „Porzellan“ Record Release Tour, die sie noch nach München, St. Plöten (Österreich), Köln und Berlin führen wird.
Vor vier Jahren spielten die Vier eines ihrer ersten Konzerte in der Leipziger Buddha Art Gallery im Rahmen einer Party des Radiosenders
Sputnik. Damals noch unbekannt, bewegten sich nur wenige zu ihrer Musik, die meisten beobachteten sie skeptisch aus sicherer Distanz. Die unvergesslichen Songs ihres ersten Albums „Fotos“, welche sie damals spielten, gelten nun als Freuden- und Emotionssteigerer während ihrer jetzigen Auftritte.
Die Fotos sind älter geworden, genau wie ich. Heute erkennt man besser, was hinter allem steckt. Ehrlichkeit, ausgedrückt mit Hilfe von spielerischen Metaphern, umringt einen schnell. Auch in ihren neuen Stücken findet man diese wieder. Die älteren, von denen an diesem Abend zur Freude des Publikums viele gespielt werden, reißen einen wie Schlingen um den Hals zurück in eine Zeit, in der einiges viel einfacher schien als heute. So spielen sie bereits nach den ersten beiden neuen Songs „Es reißt uns auseinander“ und nach und nach Stücke wie „Nach dem Goldrausch“, „Fotos“ und „Wiederhole deinen Rhythmus“. „Komm zurück“ ist bezeichnend für den Stil der Fotos, ihre erste Single wird mitgesungen wie eh und je.
Nimm alles, was du hast und wirf es vor den Zug.
Es ist fast so, als ginge man mit dieser Einstellung nach Hause, Aber alles andere als allein gelassen. Ihre neuen Lieder sind wie alte Freunde, die man nach langer Zeit des Vermissens wiedertrifft und man merkt, dass alles ist wie früher. Leicht, unbeschwert, aber immer mit einer Prise Ernsthaftigkeit und einer Art Spiegel verbunden, einem jeden vorgehalten, um ihm zu zeigen, worum es wirklich geht im Leben.

Mit Songs wie „Ritt“, „Wellen“ oder „Porzellan“ und der neuen Single „Mauer“ zeigt sich, dass die Fotos sich weiterentwickelt haben, aber sie ihre starken, eingängigen Riffs, sowie zum Fußwippen zwingenden Drumschläge oder bezaubernd, klaren Textzeilen weiterhin für sich beansprucht haben. Sie sind so gut und erfrischend, wie zu ihrem ersten Album“Fotos“, so neu und beflügelnd, wie zu ihrem zweiten „Nach dem Goldrausch“ und so viel neuer und prickelnder, wie es mit „Porzellan“ möglich war.
Du nimmst mich mit, auf einen Ritt.
Wir bleiben nicht stehen, bis wir die Welt von vorne sehen.
In den nächsten Wochen und Monaten werden sich die Jungs auf eine weite Tour durch den westlichen Teil Asiens begeben, kommen sie zurück, können sich die Freunde ihrer Musik über zahlreiche Auftritte im deutschsprachigen Raum freuen.

„Porzellan“ erschien am 10. September bei
Snowhite/Universal und ist als limitierte Erstauflage im Digipack
hier zu erstehen. Das Jewelcase erhält man im Plattenladen des Vertrauens.
Fotos: Anna Stumpe und Deborah Brzezinski.
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