
Es gibt Momente bei denen man sich wünscht sie würden noch etwas länger andauern. Es gibt Akkorde, Melodien bei denen man fleht, sie mögen doch noch einen Takt länger in den Ohren verweilen um einen dann verträumt, aber in allen Sinnen befriedigt, in die Nacht zu entlassen.
Als die Shout Out Louds am 25.10., einem Montagabend, das angenehm gefüllte Steintor Varieté in Halle betreten, beginnt ein Abend, der dem oben beschriebenen Momentgefühl ziemlich nahe kommt.
Schon die schwedischen
Dag för Dag, die einen angemessen melodisch, verspielten Einstieg in den Abend geben, bereiten auf die folgenden Minuten vor. Ihre Mischung aus fernen Gesängen, mit klaren Akkord- und Basslinien, die von Beginn an mit einem Schuss Glitzer überzogen ist, begeistert schnell. Dass auch der Sänger der Band von einer kreischenden, jungen Dame deutlich angetan ist und sie zu ihrem letzten Song gänzlich verwirrt auf die Bühne holt, gibt ihrer Musik zum Glück keinen Abstrich.

Die
Shout Out Louds eröffnen den Abend mit „The Candle Burned Out“ und zeigen sich musikalisch talentiert. Der ständige Wechsel unterschiedlichster Schlag- und Rhythmusinstrumente gibt jedem Song seinen eigenen Sound. So kann sich auch der Sänger in einem kleinen Trommelsolo beweisen.
Dass für einen schönen Abend nicht alles pompös überorganisiert sein muss, kann man auch an dem einfachen Bühnen- und Lichtkonzept des Abends erkennen. Selten blinken andere Farben, als weiß oder gelb auf und erhellten das Steintor Varieté in Halle, sowie die versammelten Freunde der beiden schwedischen Bands.

An diesem Abend beweisen die Fünf, vor allem mit Songs aus ihrem 2010er Album „Work“, dass sie in der Lage sind einen Klang zu entwickeln, der nicht nur wie auf Platte klingt, sondern diesen noch übersteigt. Besonders „Walls“, „Fall Hard“ oder „Please Please Please“ aus dem Jahr 2006 bleiben in Erinnerung. Das Publikum dankt mit Wogen von wippenden Menschen, die leise jede Zeile der Lieder mitsingen.
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Fotos: Anna Stumpe und Deborah Brzezinski.
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