
Sehnsucht, Drogen – noch stärkere Sehnsucht und noch viel mehr Drogen.
Man könnte meinen, der Roman des
Uebel & Gefährlich-Mitbegründers und Musikjournalisten sei eine Art Warnschrift oder ähnliches. Doch ganz im Gegenteil: In „So was von da“ präsentiert
Tino Hanekamp in der puresten und deutlichsten Art und Weise den letzten Tag eines Clubs auf dem Hamburger Kiez und einen der wahrscheinlich aufregendsten Tage im Leben des Oskar Wrobels.
2 Jahre lang hat er durchgehalten, der Club am Ende der Reeperbahn. Und nun, bei der großen Abschieds-/Abrissparty des Musikclubs in einem ehemaligen Krankenhaus geht alles drunter und drüber. Ein Ex-Zuhälter ist hinter Oskar her, sein bester Freund ist total am Ende, den toten Elvis immer im Schlepptau und die Innensenatorin im Nacken, Nina malt sowieso nur noch schwarze Bilder und Mathilda. Überall ist da noch Mathilda in seinem Kopf und dann steht sie auf einmal vor ihm, gerade in dieser Nacht.
Es geht schief, was schief laufen kann und es passieren die verrücktesten Dinge an diesem Abend – erzählt als würde man selbst in dem muffigen Aufzug zum Club neben unzähligen aufgeregten Gästen stehen, als würde man selbst die Spannung des Abends und die nahezu grenzenlose Feier miterleben. Man hört die Musik, schmeckt den Alkohol und kann sich genau vorstellen, wie das Zusammenspiel der verschiedenen Drogen, die Oskar an dem Abend zu sich nimmt, auch auf einen selbst wirken würden.

Tino Hanekamp
Ein großartiger Roman der Jetztzeit, spannend von der ersten bis zur letzten Seite und so klar und deutlich geschrieben, dass man selbst sofort aus dem Haus gehen und sich in das nächste Partygetümmel stürzen möchte, ohne Drogen, versteht sich.
„Wir sind da, wir sind da, wir sind so was von da“.
„So was von da“ ist am 14. März 2011 bei
Kiepenheuer & Witsch erschienen. Mehr Informationen gibt es
hier.
Erste Eindrücke zur Unterstützung des Kopfkinos gibt es bei
Youtube in einem offiziellen Trailer zum Buch.
Foto von York Christoph Riccius.
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