
“Wir sind nicht mehr einfach nur eine Band, die in einem Proberaum Krach macht. Wir haben uns wirklich weiterentwickelt und ich bin stolz auf das, was wir erreicht haben. Auf diesem Album finden sich Spuren von allem, was uns gefällt und mal gefallen hat, aber unsere Wurzeln sind auch zu hören. “Junk Of The Heart” ist ganz anders und ich hoffe, dass es auch für das Publikum ein neues Hörerlebnis ist. Es hat eine positive Atmosphäre; ein Album, das man im Sonnenschein anhören kann…” Luke Pritchard.Dieses Sonnenscheingefühl spürt man beim ersten Song „Junk Of The Heart (Happy)“, der gleichzeitig die erste Singleauskopplung ist. Jenes Gefühl wird durch den Refrain verstärkt, so heißt es „I wanna make you happy“. Vereinzelt erinnert er noch an das Typische von früher, anders als „How’d You Like That“, dem darauffolgenden Song. Er strahlt mit dem vorherigen Titel ähnlicher Freude, ähnelt aber mehr ihren Wurzeln – jedoch instrumentenstärker und etwas verspielter, als etwa „Jacke Big Tits“ oder „Mr. Maker“, von den vorherigen Alben. Düsterer, ernster beginnt „Rosie“ und steigert sich im Refrain zu einem regelrechten Feuerwerk. Synthesizerelemente, Drums und Pritchards Stimme verstärken die Stimmung des Textes; die krassen Unterschiede zwischen Feuerwerk und Düsternis machen den Song zu einem der spannendsten und besten der Platte. „Taking Pictures Of You“ knüpft an das mit dem ersten Titel hervorgerufene Gefühl an, hier passt jedoch mehr ein Sonnenuntergangsgefühl, oder etwa die Stimmung während eines Abschlussballs: alle sind fröhlich, doch die Unmut über die baldige Trennung von Freunden und Klassenkammeraden übersteigt die Freude über den schönen Abend. Der Song klingt ebenso, er enthält Freude, die von einer gewissen Trauer übertrumpft wird. „Fuck The World Off“ ist einer der Songs, der am stärksten das Älterwerden der Vier bezeugt. Ein smoother Titel mit einem bezaubernden Refrain: „And there will be waterfalls for you to break through“. Ein sich anschließendes Streichquartett zeigt den Beginn einer Art Zäsur innerhalb der Titelfolge. Der wohl ungewöhnlichste, und am wenigsten erwartete Titel schafft einen Ruhepol. „Time Above The Earth“ bringt eine gedankenverlorene aber bewusst gewählte Seite der Kooks zum Vorschein. Mit „Runaway“ wird nun die tiefe Veränderung der Band deutlich: Dub – Elektro – Elemente bilden die Grundlage des Songs und lassen so auch Pritchards Inspiration von Lykke Li und LCD Soundsystem durchschimmern. „Is It Me“, das schon einige Zeit vor Veröffentlichung des Albums durch das Internet schwirrte, klingt für The Kooks vertraute Ohren alles andere als fremdartig; vor Energie strotzende, kräftige Drumpatterns machen den Song besonders tanzbar und den Unterschied zum nächsten Song, „Killing Me“, stark, aber nicht unangenehm. „Petulia“, ähnlich einem Schlaflied, ist ein süßes Lied für zwischendurch. Doch ist der Abstand zu den Vorgängern der anderen Platten, wie etwa „Seaside“ und „One Last Time“ groß, so dass das Gefühl, welches jene bereits ab der ersten Sekunde aufbauen konnten, nicht annähernd aufkommt. In die Reihe des Attributs „süß“ können sich auch die letzten beiden Titel „Eskimo Kiss“ und „Mr. Nice Guy“ einreihen. Wobei letzterer noch einmal Stärke und einen guten Abschluss von „Junk Of The Heart“ herausstellt. Ihre Liebe zu alten Sounds und Styles haben sie auf ihrer dritten Platte ein wenig in den Hintergrund gestellt und die Gegenwart, als auch die Zukunft in den Vordergrund gerückt. „Junk Of The Heart“ ist ein Album, was für das Erwachsenwerden einer Generation steht. Denn nicht nur die vier Jungs sind älter geworden, auch ihre Fans. Doch das Typische an The Kooks ist keineswegs verloren gegangen, es wurde verstärkt, verändert, ausgebaut und weiterverarbeitet und bleibt dabei weich, schwungvoll und mitreißend – und kann durchaus an den Kultfaktor der vorherigen Platten anschließen. Das Video zu „Junk Of The Heart (Happy)“ findet ihr bei tape.tv. Kaufen könnt ihr das Album hier bei Amazon. Und mehr zu The Kooks findet ihr hier.
Schlagwörter: Inside In / Inside Out, Junk Of The Heart, Konk, LCD Soundsystem, Luke Pritchard, Lykke Li, The Kooks