
Wie vor kurzem bekannt wurde, gab es Ende August 2011 eine großangelegte Razzia beim bekannten US-Gitarrenhersteller Gibson Guitar, bei der Gitarren, Rohmaterialien und Computer beschlagnahmt wurden. Diese wurde damit begründet, es würden illegale und geschützte Holzarten u.a. zum Bau des legendären Les Paul Modells verwendet.
Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe. Zum zweiten Mal nach 2009 wurde der Instrumentenbauer, wegen des Verdachts auf Einfuhr geschützter Holzarten in die USA, durchsucht. Damals kam es jedoch nicht zur Anklage. Das die Les Paul mit Hölzern wie Ebenholz (für Griffbretter) oder Mahagoni (für den Korpus) gebaut wird, ist kein Geheimnis. Gibson betonte dabei stets, man würde nur Materialien aus legalem und nachhaltigem Anbau benutzen. Nach Angaben der Financial Times Deutschland, wurde im Juni 2011 eine Lieferung Holz aus Indien durch den amerikanischen Zoll abgefangen. Dem FWS (Forest Wildlife Service) der USA zufolge, wurde mit dieser Lieferung Ebenholz ein Gesetz der Vereinigten Staaten verletzt, welches den Verkauf von bedrohten Pflanzenarten verbietet. Jedoch sei das Paket falsch adressiert gewesen. Aus diesem Grunde kam es dann zur besagten Durchsuchung in den Werken von Memphis und Nashiville in Tennessee.
Dem Bericht der Financial Times zufolge sei das Holz aber FSC zertifiziert gewesen. Dieses Siegel beurkundet einen nachhaltigen Anbau dieser Baumarten. Möglicherweise berufen sich die Ermittlungsbehörden dabei auf ein indisches Gesetz, welches vorschreibt, dass Hölzer von dort stammen, nur dort verarbeitet werden müssen.

Die Nutzung von Hölzer aus Regenwäldern hat im Instrumentenbau eine lange Tradition. Jedoch muss ohne Frage auch bei anderen Herstellern nachgesehen werden, ob die verwendeten Materialen zertifiziert sind und eben nicht gegen das Washingtoner Artenschutzabkommen verstoßen. Gibson ist wie kein zweiter Hersteller darauf bemüht sich in Nachhaltigkeit zu üben. Andere US-Hersteller wie Fender, Rickenbacker oder Edel-Gitarrenbauer PRS-Guitars benutzen ähnliche Hölzer. Durch die regiden Gesetze der USA ist es vergleichsweise leicht die Herkunft der verwendeten Hölzer nachzuvollziehen. Bei Herstellern in Ostasien, wie China, Malaysia, Korea etc. ist es da schon viel schwieriger. Wir werden die Entwicklung beobachten.
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