
Frankurt, 24. März 2012 – ein Tag an dem ich hoffte, mehr Kontakte zu wichtigen Menschen des Musikbusinesses knüpfen zu können.
Von Erzählungen hatte ich schon im Vorfeld gehört, dass die Messe groß sei und ich besser auf bequemes Schuhwerk setzen sollte. Nun dachte ich, dass ich Messeerfahren war und dies für mich keine gänzlich neue Information sei. Dass die Musikmesse aber ein ganz anderes Kaliber war, stellte ich schon kurz nach Einlass fest. Vom Eingang zur eigentlichen Halle, wo sich alles Wichtige abspielen sollte, war es bereits ein Fußmarsch von gut 20 Minuten, vorausgesetzt man kannte den Weg.
Endlich am Ziel der Träume angekommen, mussten wir feststellen, dass die wichtigen Stände, die wir uns zuvor mit Hilfe der Musikmesse2012 App herausgesucht hatten, gar nicht besetzt waren. Zwar waren die Stände aufgebaut und mit Flyern dekoriert, aber Ansprechpersonal fanden wir erst nach mehreren Stunden.

So kehrte schon nach kurzer Zeit Ernüchterung ein, viele Kontakte werden wir hier nicht knüpfen können! So hieß es das Beste aus der Situation zu machen und die Messe als normaler Besucher zu erkunden. So ging es sehr schnell zu den ersten Ständen und neben CDs am Regioactive-Stand konnte man dort auch noch das ein oder andere Bier abfassen. Wie sich später im Gespräch mit anderen Besuchern herausstellte, war das bei Dauermessegängern inzwischen zu einer Art Insiderwissen geworden.

Wenn man durch die Gänge der Musikmesse schritt, wurde man von allen Seiten mit lautstarker Musik beschallt. Wer sich hier ernsthaft über eines der ausgestellten Instrumente informieren wollte musste sich mit den teilweise überforderten Beratern geradezu anschreien. Auf der anderen Seite bekam man im gleichen Atemzug die Möglichkeit fast alle ausgestellten Instrumente selbst einmal spielen zu dürfen. Vorausgesetzt sie gehörten keinem professionellen Musiker. Am Stand des Gitarrenbauers von Sunrise Avenue Frontmann Samu Haber konnte man seine bespielten Instrumente zwar bewundern und fotografieren, anfassen war allerdings strengstens verboten. Die Berater an den Ständen konnten diese dennoch wild vor einem herumdrehen. Über so manches ließ sich bei der Musikmesse nur wundern, dies war eine Regel davon.

Natürlich durften bereits bekannte Musiker auf der Messe nicht fehlen und so gab es unter anderem am Gibson Stand Autogrammstunden mit X-Faktor Gewinner David Pfeffer, Oomph und den Bring Me Horizon Gitarristen Jona Weinhoffer und Lee Malia. Letztere nahmen sich besonders viel Zeit für ihre vielen wartenden Fans. Ehrlichgesagt hatte ich an jenem Tag nie wieder so viele Fans in einer Schlange gesehen wie bei Bring Me The Horizon. Umso erstaunlicher war es, dass die zwei Gitarristen im Anschluß noch über die Messe schlenderten und einen sogar Stunden später noch erkannten und grüßten.

Ein paar Gehminuten entfernt, in einer anderen Halle konnte man nicht nur andere Musiker, wie die Schlagzeuger von Motoörhead oder den Gorillaz treffen, sondern betrat gleichzeitig auch eine völlig andere Welt. In der Halle der Schlaginstrumente angekommen, war man umgeben von glänzenden Schlagzeugen in allen erdenklichen Farben und Drumsticks, die nicht nur in einer Vielzahl an Farben sondern auch Ausführungen nicht zu überbieten war. In dieser Halle lief jeder mit Drumsticks rum und trommelte auf den vielen augestellten Schüsseln herum. Wer sich bereits über den Lärm in der ersten Halle beschwerte hielt es hier nicht lange aus.
Da sich der Tag aber sowieso schon dem Ende neigte, fingen gegen 16:00 Uhr bereits die ersten Stände an zusammenzupacken und der Besucheransturm lichtete sich – zumindest bis alle sich an der Bushaltestelle trafen um zurück zum Parkhaus zu fahren.
Auch wenn es uns nicht gelungen ist das Musikbusiness mit 30.349.439 Schritten zu erkunden, so konnten wir wenigstens vieles über Instrumente und deren Gebrauch lernen. Enttäuschend für die, die wirklich nur wegem dem Business gekommen waren, eine tolle Chance für alle in denen ein Musiker schlummert und der sich austesten wollte, welches Instrument für ihn am besten geeignet ist. Zu welcher Sorte von Besuchern man gehört, das muss man am Ende selber entscheiden. Fest steht für mich: Musikmesse, ich werde wiederkommen!

Dini und Bring Me the Horizon
Die Musikmesse 2013 wird vom 10. bis 13. April in Frankfurt stattfinden.
Unsere Gastautorin Dini Werner ist Co-Inhaberin von Purplish Music Management. Die Leipziger Agentur bietet Dienstleistungen aus den Bereichen Artist-Management, Booking und Marketing/PR. Weitere Informationen: http://purplishmusicmanagement.de
Fotos copyright Musikmesse, Dini Werner
Schlagwörter:
Gibson,
Management,
Musikmesse