Was macht ein Musiker, wenn er von einer Tour mit seiner (Haupt)Band wieder kommt und erstmal nichts wirkliches zu tun hat? Genau! Er verkriecht sich mit seinem Sideprojekt in das nächstbeste Studio und nimmt ein Album auf. So auch geschehen mit Wilco’s Bassist John Stirratt und Schlagzeuger Pat Sansone, die seit 2001 als „The Autumn Defense“ auf der Bühne stehen. Mit „fifth“veröffentlichen sie nun ihr neuestes Album. Dabei wurden erstmals die Mitglieder der Liveband bei den Aufnahmen in Chicago0 mit herangezogen.
Legt man die Platte erstmalig ein, fällt als erstes die große Nähe zur Musik der Beatles, allen vorran George Harrison und dessen Teilnahme an den Travelling Wilburys auf. Gerade die Songs „This thing that I’ve Found“, „I can see your Face“ und auch „Can’t love anyone else“ könnten direkt von „All things must pass“ oder „Travelling Wilburys 1“ stammen. Fast wirkt es, als hätten sich Stirratt und Sansone eines Abends mit Harrison und Beatles Musik in einen Raum eingeschlossen und im Geiste derer Songs geschrieben. Wobei klargestellt werden muss, dass die beiden dabei nicht kopieren. Vielmehr scheint es, als ob The Autumn Defense sich eher von Album zu Album ein Vorbild suchen. Ging es auf Once Around eher in Richtung des akustischen Neil Youngs oder in die Nähe zu America, war es beispielsweise bei Circles eher der Sound von Simon & Garfunkel. Eines ist es jedoch die ganze Zeit, etwas schönes, das zum träumen und verweilen einlädt, auch wenn manche Ballade schon fast zu ruhig geraten ist.
Ein wirklich tolles Album im noch jungen Jahr. Hoffentlich darf man die Band einmal in Deutschland live erleben! 8/10 Punkte!
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