Nach dem sich Tina Turner 1978 von ihrem prügelndem Ehemann Ike Turner scheiden ließ, schien ihre Karriere den Bach herunter zu gehen. Nach dem sie fast 2 Jahre mit einer Revue quer über den Globus reiste, musste sie sich nun um sich selbst kümmern. Ihre Alben „Rough“ und „Love Explosion“ floppten gnadenlos. Es folgten Duette u.a. mit David Bowie und Rod Stewart. Doch erst 1984 konnte sie mit Private Dancer an alte Erfolge anknüpfen. Das Album ist nun als „30th Anniversary Edition“ neu erschienen. Moment mal..? 1984 – 2014 und dann erscheint 2015 erst die 30 Jahre Edition? Ja, da waren wir nicht die Einzigen die sich wunderten. Doch leider gibt’s keine genauen Aussagen seitens des Labels, warum das Album ein Jahr später erscheint.
Die Jubiläumsausgabe von Private Dancer ist vollgepackt. Neben dem neu remasterten Album gibt es eine Bonus CD mit allerhand interessantem Material. Besticht der Hauptteil vor allem durch seinen Mix aus Pop, Soul und Rock. Tina Turner ist ja wie Joe Cocker immer Interpret von Titeln gewesen. Eigene Songs waren da nie wirklich ein Thema. Beispiel ist da der Titeltrack, ursprünglich von Mark Knopfler für die Dire Straits geschrieben, wird von Tina zu einer Hymne ohne gleichen. Auch wenn der Gitarrist auf der Aufnahme zu hören ist, hat ihn seine Band nie aufgenommen. Man entschied sich nämlich ,dass die Nummer von einer Frau gesungen werden müsse. Eine weise Entscheidung. Auch die Interpretation vom Beatles Hit „Help!“ ist eine Klasse für sich. Eigentlich eine Beatnummer durch und durch, hier eine Achtziger Bar-Ballade! Private Dancer bietet vor allem mehrere Songs, die zu echten Tina Turner Klassikern avancierten – „What’s love got to do with it“ ist einer dieser Songs.
Was bietet nun die zweite CD? Den Auftakt macht der Remix von „Ball of Confusion“. Der Heaven17 Song ist 1982 quasi der Wegbereiter ihres Comebacks gewesen. Rythm‘ and Blues wird „I wrote a Letter“ und „Don’t rush the good things“ geboten. Weitere Highlights sind neben den verschiedenen 12“ Extended Versionen u.a. von „I can’t stand the rain“ oder „What’s love got to do“ auch die Liveversion „Tonight“ mit David Bowie oder die Kollaboration mit Bryan Adams „It’s only love“. Auch ist mit „We don’t Need another Hero“ einer der größten Tina Turner Hits auf der zweiten CD enthalten. Der Song war bisher nur auf dem Mad Max II Soundtrack veröffentlicht worden.
Alles in allem bietet die 30th Anniversary Edition von Private Dancer einen umfassenden Überblick über das Comeback der Grandmother of Rock. Klar könnte man noch den ein oder anderen Livegig o.ä. mit hinzufügen. Doch man will ja nicht meckern.
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