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Revolverheld – Mtv Unplugged (in drei Akten)

Rezensionen / Oktober 17, 2015

Revolverheld_MTVUnplugged_2CD_smallRevolverheld sind derzeit auf dem absoluten Höhepunkt ihrer Karriere. Ihr letztes Album Immer in Bewegung ist gemessen an den verkauften Einheiten (über 300.000) und der Zeit die es in den Charts verbrachte (98 Wochen) der erfolgreichste Release der Band bisher. Von Mtv wurden sie nun mit einem Unplugged geadelt. Damit stehen sie in einer Reihe mit Eric Clapton, REM oder den Scorpions, bei deren Konzert in Athen stand ja Johannes Strate mit auf der Bühne.

In drei Akten führt Oliver Wnuk als Conferencier durch den Abend, der im April 2015 in der Hamburger Friedrich Ebert Halle aufgenommen wurde. Im ersten Akt – die Bühne ist wie eine Bar eingerichtet. Vorallem soll hier der Anfang der Band, als sie durch Kneipen und kleine Clubs tourten. Die Stimmung ist intim und zurückgenommen. Das Konzert beginnt hier mit „Bands deiner Jugend“. Dem Lied folgt der Gastauftritt von Annett Louisan. Sie singt „Spinner“. Ihrer Aussage nach, wollte sie den Song gern als Ballade singen. Es passt deutlich zum Setting. Ein weiterer Höhepunkt des ersten Aktes findet am Ende dessen statt. Mit Ray Garvey wird „Das kann uns keiner nehmen“ performt – der Ire durfte extra für das Unplugged eine Strophe auf englisch schreiben.

Die Kameraführung ist nicht innovativ, aber dem Anlass sehr dienlich. Auf einer Schiene, die um die Bühne herumläuft soll eine Art mitten drin Gefühl geschaffen werden. Der Bildschnitt ist ruhig und das Bild an sich glasklar! Da hat Regisseur Sven Haeussler ganze Arbeit geleistet.

Akt 2 – „Immer in Bewegung“. Die Bühne präsentiert sich nun als Hochhausdach. Backgroundsängerinnen kommen hinzu. Die Stimmung wird besser und die Songs nehmen an Fahrt auf. Für den Titelsong des letzten Albums wurde Heinz „Heinzer“ Strunk an der Flöte auf die Bühne geholt. Ihm folgt Das Bo für „Darf ich bitten“. Der Reigen an Gastauftritten wird mit Martha Jandova weitergeführt. Johannes Strate und sie singen ihr „Halt dich an mir fest“. Diese Version zeigt mal wieder, was für eine wunderschöne und einfühlsame Ballade der Song ist. Dieser Akt wird mit dem bisher wohl erfolgreichsten Revolverheld Song abgeschlossen – „Lass uns gehen“.

Die vorangegangen Akte haben mal wieder gezeigt, wie ein Unplugged Konzert die Kreativität der Arrangements anfeuert. Da wird hier und da was weggelassen oder an anderen Stellen mal was eingebaut.

Im dritten Teil – das Publikum bekam laut Making of Doku zwischendrin Schnittchen, ist man am Strand. Ein Streichorchester komplettiert die Band. Es sind nicht nur die Gastauftritte von Mark Forster oder Johannes Oerding, die diesen Akt besonders machen. Es ist immer wieder die tolle Stimmung. Man merkt wie die Band das Konzert genießt und Spaß hat. Das Publikum honoriert es und feuert sie weiter an. Ob es nun „Ich lass für dich das Licht an“ oder „Ich werde nie erwachsen“ ist. Sowohl Ballade als auch schnellere Nummern sind, man fühlt sich wohl. Vorallem vermisst man die E-Gitarre nur selten.

Die größte Überraschung ist eigentlich, als man Michel van Dyk auf die Bühne holt. Michel wer? Genau… Er war der Schreiber von „Du trägst keine Liebe in dir“. Moment ist doch eigentlich ein „Echt“ Stück. Hier spielen ihn mal Revolverheld, ohne den Schmonz von Kim Frank in der Stimme, ist die Nummer echt zum aushalten und weiß zu gefallen. Beendet wird das Konzert mit „Freunde bleiben“ – Revolverhelds erster Hit.

Alles in allem ein großartiges Unplugged Konzert. Toll in Szene gesetzt und musikalisch auf hohem Niveau präsentiert sich die Band um Johannes Strate. Revolverheld beweisen, dass sie zu den ganz Großen der deutschen Musikszene gehören!


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