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feines Vinyl 13 – Pearl Jam – vs.

Ankündigungen / feines Vinyl / Mai 29, 2016

Seattle. Die Stadt des Grunge. Nirvana, Soundgarden und Pearl Jam. Die heilige Trinität des Grunge. Nirvana sind tot, Soundgarden existieren wieder. Nur Pearl Jam sind konstant geblieben und haben über die Jahre regelmäßig Alben veröffentlicht. In ihrer Legacy Reihe veröffentlichte Sony Music nun mit Vs. eines der einflußreichsten Alben der Band um Eddie Vedder neu remastert auf 180g Vinyl.

Vs. ist nicht nur eine der einflußreichsten Platten Pearl Jams, es ist auch eine der Erfolgreichsten. Bei seinem Erscheinen wurde sie allein in den USA innerhalb von 24 Stunden über 350000 mal verkauft, binnen einer Woche knackte das Album die Millionen Marke und stellte damit den Rekord von Nevermind ein.

Was bei Vs. extrem auffällt ist der ungebändigte, ja teils wütende Sound. Auch wenn es – ähnlich wie bei fast jedem Foo Fighters Album zum Ende hin deutlich ruhiger und entspannter wird, zeigen Pearl Jam hier wie rebellisch man zu dieser Zeit sein musste um Gehör zu finden. Eddie Vedder drückt hier seine Gefühlswelt in einer rohen bzw. direkten Weise aus. Dass dies bei der Jugend ankam haben Nirvana eindrucksvoll bewiesen. Wobei Pearl Jam im Vergleich zu denen einen deutlich erdigeren Sound fahren. Oft hat man dies etwas abfällig als „Holzfällerrock“ bezeichnet. Doch ist da schon etwas dran. Man hat immer das Gefühl einen Roadmovie o.ä. zu hören.

Voll auf die Fresse gibts auf jeden Fall mit dem Opener „Go“ – zügellos und krachend rockt sich die Band ins Gehör. Ähnlich geht es dann auch mit „Animal“ weiter.  Erstmals kann der Zuhörer auf Daughter Luft holen – thematisch ist er weniger zum atmen – geht es um ein Mädchen, dass eine Lernbehinderung hat. Dieser erwähnte „Holzfällersound“ ist vor allem auf den folgenden Gloriefied G und Dissident zu hören. Neben den tollen rockigen Momenten gibt es immer wieder sparsam instrumentierte Akustiknummern, die durch ihre Intimität auffallen. Bestes Beispiel „Elderly Woman Behind the Counter in a Small Town“ oder auch „Crazy Mary“. Der 14 Jahre später erschienene Soundtrack zum Sean Penn Film Into the Wild führt genau diesen Sound weiter.

Alles in allem ist Vs. neben Nevermind wohl DAS Statement in der Hochphase des Grunge gewesen. Viele Jugendliche fühlten sich angesprochen und sorgten dafür, dass die Platte zu einem derartigen Erfolg wurde. Eddie Vedder und Pearl Jam mussten diesen jedoch erstmal verdauen und versuchten aus dem Rampenlicht zu verschwinden. Es gelang ihnen nicht wirklich. Mit Vitalogy, ein Jahr später, bewiesen sie ihre Wandlungsfähigkeit…doch dazu später mal mehr.


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