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Schneewittchen

Female Voices / Oktober 19, 2016
„Es war einmal“…
…so beginnen alle Märchen. Geschichten vom Guten & vom Bösen, der Liebe und dem Scheitern, der Sehnsucht und der Lebendigkeit des Individuums. Dramatisch, ausdrucksstark und stets polarisierend – eine Liebeserklärung an die Musikwelt. Selten hat es ein deutsches Musikerduo derart verstanden, über Jahrzehnte hinweg zu fesseln, zu begeistern und in den Bann zu ziehen. Schneewittchen – ein schwarzes Märchen, welches 1995, in Hildesheim das Licht der Welt erblickte. Das bizarre Duo, bestehend aus der extravaganten Sänger Marianne Iser und ihrem Keyboarder/Klaviermeister Thomas Duda, begeistert seither ihre Zuhörerschaft auf eine ganz eigenwillige Weise. Ein halsbrecherischer Seiltanz der Emotionen: zwischen trashigem Schlager, existenziellem Electro-Pop-Rock & anspruchsvollem Chanson. Letzteres für den besonderen Ohrenschmaus, auf Akkustik-Konzerten durch das klangstarke Cello von Schwester Sabine Iser stilvoll in Szene gesetzt. Geliebt und gehasst zu gleich, führten ihre musikalischen Wege von kleinen Kneipen und Kunstbühnen über große Theater, Clubs und Kirchenhäuser. Ebenso spiegelt sich die Vielfalt ihrer Musik im eigenen Publikum wider – jenseits von Altersbeschränkung und Geschlecht. Über Jahre hinweg entwickelte man sich zum Liebling beim alljährlichem CSD (Christopher-Street-Day) und dem weltweit bekannten Leipziger WGT (Wave-Gotik-Treffen). Während ihr Erstlingswerk „Töte mich ganz“ (-1998-) eine klavierbegleitete Mischung aus bittersüßer Romantik und makabrer Komik gleicht, taucht „Vor uns die Nacht“ (-2001-) endgültig in die Tiefen des Chanson ab und wirkt mehr wie ein skurriler Livemitschnitt eines inszenierten Theaterstücks an Stelle eines herkömmlichen Musikalbums. Schrill, markant und gnadenlos präsentieren sich Duda und Iser (diese vorzugsweise auch gern mal oben ohne). Und so wundert es kaum, dass man den damaligen Bandnamen ‚Iser & Duda‘ durch einen Vergleich der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (vom 03/03/2000), in deren Feuilleton Marianne Iser als ein böses, schrilles „Schneewittchen“ bezeichnet wurde, trefflich änderte. Gleichnamiges Album erschien 2003 und erzählt auf bizarre Art von einer schaurigen Todesromantik im Stil der Schubert/Lehmann-Epoche. Mit den eindrucksvollen Kurzwerken „Keine Schmerzen“ (-2006-) und „Perlen vor die Säue“ (-2008-), wurde es dann, entgegen des rocklastigen Vorgängers, tendenziell elektronischer. Mit „Keine Sekunde Schweigen“ (-2012-) war die Wandlung endgültig vollzogen. Mit einem Mix aus elektronischen Schlagerbeats, teils neuen, teils alten Songs in überarbeitetem Gewand und mitreißenden Balladen, beweist Schneewittchen hier ihre leicht kommerzielle und sanftere Seite. Allem Klischee und Kitsch zum Trotz, ohne ihr Gesicht dabei zu verlieren. Dennoch entschieden sie sich bereits keine zwei Jahre darauf, abseits von Plattenfirmen und Marketingdruck, wieder eigene Wege gehen zu wollen und präsentieren 2015 das Ergebnis ihrer erfolgreichen Crowdfunding-Aktion. „Für die Liebe sterben“ zeigt erneut, wie viel Potential, Genie und Gespür in den beiden Künstlern liegt. Wie eine Verschmelzung aus damals und heute, vereint diese Platte sämtliche Vorzüge des extravaganten Gespanns. Live immer wieder ein Augen & Ohrenschmaus, gibt es dieses Jahr auch noch ein paar Chancen zu ergattern: 29.10.2016 DE – Hannover/ Kulturbunker Heinkolz 08.11.2016 RU – Samara /баварский ресторан-пивоварня 11.11.2016 DE – Hannover /Kulturtreff Heinholz 18.11 2016 DE – Magdeburg/ Feuerwache 19.11 2016 DE – Dresden /Schloss Nickern 10.12 2016 DE – Hannover /Bürgerschule 26.12 2016 DE – Kremmen /Tiefste Provinz 27.12 2016 DE – Berlin /Theather O-TonArt 28.12 2016 DE – Leipzig /Sixtina 14716190_10154525844642381_8594024815759146799_n Foto: Ralf Mohr
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