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Glen Hansard begeistert im Gewandhaus

Konzerte / November 25, 2016

Glen Hansard ist ein Phänomen. Der 1970 in Dublin geborene Musiker, begann seine Karriere auf den Straßen der irischen Hauptstadt. Als Frontmann der Rockband „The Frames“ verdiente er sich seine ersten Sporen. Endgültig bekannt wurde Hansard als Hauptdarsteller im John Carney Film „Once“.

Am gestrigen Donnerstag besuchte der Ire als eines von zwei Deutschlandkonzerten das Leipziger Gewandhaus und die etwa 1700 Besucher feierten Glen Hansard frenetisch. Zum Einen waren dies natürlich die einfühlsamen Lieder. Er erzählt Geschichten von unerfüllter Liebe,  Bargeschichten und vom Leben auf der Straße.  Auf der anderen Seite sind es auch die intimen Momente. Die Bühne ist spartanisch beleuchtet. Eine ausufernde Lightshow findet nicht statt. Das ist auch nicht nötig. Die 12-köpfige Band und der mit Gitarre bewaffnete Glen Hansard reichen aus.

Der Abend wird mit dem Leonard Cohen Song „Bird on the Wire“ eröffnet. Die Liebe zum kürzlich verstorbenen Kanadier soll Hansard noch öfter beweisen. Die Band kommt nach und nach hinzu. Die Spielfreude untereinander überträgt sich immer wieder auf das Publikum. Jegliche Art von Einlage wird bejubelt – sei es ein Posaunensolo oder der Einwurf des „Alabama Songs“ von den Doors. Ein Moment für die Ewigkeit ist sicherlich die Performance von „Say it to me now“ aus dem Film Once. Glen Hansard stellt sich an den Rand der Bühne und singt das Stück ohne jegliche Verstärkung. Der Große Saal des Gewandhauses ist gebannt und grenzenloser Applaus brandet auf, als der Song vorbei ist. So etwas sah man bisher selten in dem ehrwürdigen Gebäude. Nicht einmal ein Literaturnobelpreisträger konnte solch eine Intensität in den Saal bringen.

Hansard verlässt das Leipziger Publikum mit drei weiteren Leonard Cohen Songs. „Who by Fire“, „Partisan“ und „So Long, Marianne“ macht sich der Ire so zu eigen, als ob es seine Stücke wären. Das macht einfach nur Spaß!

Ein Konzert von Glen Hansard muss man gesehen haben. Solch eine Intensität erlebt man selten. Ein Vergleich mit Bruce Springsteen bietet sich an. Die Band wird dirigiert, bekommt Freiraum und ist eine eingeschworene Gemeinschaft. Weil man es Hansard wirklich abnimmt, dass er jedes Lied wirklich lebt, nimmt man als Zuschauer die Musik wirklich an und kann sich einfach fallen lassen. Traumhaft!

Fotos: ArcheoPix


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