Sie ist eine der facettenreichsten Sängerinnen und Songeschreiberinnen ihrer Zeit, die viel zu erzählen hat. Durch ihre markante Stimme hebt sie sich ab. Aber auch damit, dass sie es für sich selbst auserkor, ihr Gesicht nicht mehr der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Drogen- und Alkoholkonsum liegen in der Vergangenheit. Eingängige und zeitlose Hits in der Zukunft. Erst stand sie im Hintergrund, nun ist sie im Vordergrund zu „sehen“, nur ihr Gesicht lässt die 40-jährige im Verborgenen. Die Rede ist von der in Australien geborenen Sia!
Aus ihrer Feder stammten „Number-One“-Songs wie „Pretty Hurts“, gesungen von Beyonce und „Diamonds“ von Rihanna. Dazu arbeitete sie mit weiteren Musikgrößen wie Katy Perry, Celine Dion, Rita Ora, Eminem, oder David Guetta zusammen.
Sie bekam an eigner Haut die Schattenseiten des Musikbusiness zu spüren, aber auch das Leben der Künstler mit denen sie befreundet ist. Solch ein Leben wollte sie nicht führen, sagte sie. Ihr Privatleben wollte sie behalten und auch nicht berühmt werden. Als „Phantom der Hitparade“ wird sie von daher bezeichnet.
In ihren Videos „versteckt“ sie sich hinter der jungen talentierten Tänzerin Maddie Ziegler, die Sia‘s Songs einzigartig darstellt. Maddie Ziegler tanzt in ihrem Erfolgshit „Chandalier“ energisch und verstörend. Der Song thematisiert den traurigen Denkprozess des alkoholisierten Party-Spaßes, schwingend an einem Kronleuchter.
In „Elastic Heart“ tanzen die beiden Darsteller Maddie Ziegler und Shia LaBeouf die innere Zerrissenheit der Sängerin und Songschreiberin, die durch verstörte Beziehungen gezeichnet wurde. Dieser zeitlose Song wurde von der Presse als „pädophiler“ Käfigtanz angeprangert.
„Du kannst mich nicht zerbrechen, denn ich habe eine dicke Haut und ein elastisches Herz! Dein Messer kann zwar scharf sein, aber ich bin wie ein Gummiband […] “
Im gegenwärtigen Song „The Greatest“ tanzt Maddie Ziegler mit einem Ausdruck, der nur allein vom Anschauen des Videos Kraft gibt. In diesem kraftbringenden Song geht es um den Willen nicht aufzugeben und das Beste zu geben, wie schwer und ermüdend es auch sein wird.
(… um nur drei Songs zu nennen!)
Mit Maddie Ziegler hat sich Sia ein „Goldstück“ ausgewählt, die wie keine andere ihre einzigartigen Videos sowie die Live-Interpretationen unglaublich stilecht darbietet, dass es zu Kunst wird. Sie überzeugt schauspielerisch die Sia – Songs mit Intensität.
In ihren vergangen Alben wie „ We Are Born“ und „Some People Have Real Problems“ ist Sia‘s Gesicht noch auf das Cover gedruckt. In den gegenwärtigen Alben „1000 Forms of Fear“ wurde das Gesicht ausgeschnitten und geschwärzt. Auf „This is Acting“ wiederum steht eine „fehlgeschlagene“ Fratze im Vordergrund. Auch hier ist der Hintergrund schwarz gehalten. Die ersten Alben sind jedoch bunt.
In „Healing Is Dufficult“(2001) singt sie über den Schmerz und diesen zu verdrängen. In dem Album von „Some People Have Real Problems“ (2008) über das Zulassen des Schmerzes und in „ We Are Born“ (2010) geht es darum, davon Abschied zu nehmen. Wer diese Alben oder dazu noch „Colour the Small One“ (2004) in seiner Sammlung aufweisen kann, kann den Unterschied zu den neuartigeren Sachen schnell erkennen. In dem Zeitraum von 1997 und 2011 produzierte Sia noch jazzigen ruhigen Gitarren-Pop, bis die mainstreamige Chartparade geboren wurde.
„1000 Forms of Fear“ ist ein beeindruckendes Werk, welches von Anfang bis Ende perfekt produziert wurde. Hierbei kommt ihre Stimme besonders zur Geltung.
Mit „This is Acting“ präsentierte das blonde Chamäleon ein Album, welches Songs aufweist, die für andere Künstler geschrieben aber abgelehnt wurden. Auf diesem Werk konnte sich die Sängerin und Songschreiberin gesanglich und musisch austoben, da sie die Songs bereits auf die KünstlerInnen zuschnitt. Das ist deutlich hörbar. Dazu ist es erstaunlich, wie Sia ihre Stimme einsetzen und dem Interpreten dadurch dieses oder jenes Stück zuordnen kann. „This is Acting“ ist ein abwechslungsreiches Album, was auch in ihrer „berühmten, kraftvollen und kehligen“ Stimme gesungen wurde, wobei einige Songs wie „Alive“ angestrengt klingen. Mit „Alive“, was durchaus wunderschön klingt, hat sich somit auch eine Sia übernommen.
Wir verfolgen weiterhin ihre aussagekräftigen Songs mit Substanz. Gesungen von einem blonden Phänomen und getanzt von einer mitreisenden und ausdrucksvollen Tänzerin. Ein Kunstprojekt, was in der Welt nicht mehr fehlen darf!
www.siamusic.net/
Foto: Homepage
Schlagwörter: Female Voices, Sia
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