Die Jazzsängerin Thea Soti und der Perkussionist sowie Drummer Andreas Schulz sind kein „gewöhnliches“ Duo. Bis ihr Weg sich nach einigen zurückgelegten und kreativen Kilometern auf der Straße des Lebens kreuzte, vergingen einige Jahre. Dieses Duo musste jedoch eines Tages zusammenwirken und gemeinsam komponieren. Denn auf diesem Album treffen zwei hervorragende Musiker und Musikerin aufeinander, die ihr Handwerk beherrschen. Sie komponierten ein Album, das zu purem Hörgenuss wurde. Mit kargen, dennoch intensiven Klangkollagen und einer faszinierenden Stimme feiert das Duo die künstlerische Freiheit.
Auf diesem Album nehmen die beiden das Publikum auf eine Reise durch die Klangwelt aus hinreißendem Gesang und vortrefflichen Schlagzeug mit. Thea Soti und Andreas Schulz spielen Songs, die sich zwischen Jazz und Avantgarde bewegen. Sie erschufen ein Klanguniversum, welches abstrakt, experimentell und harmonisch zugleich ist. Zumal geht von Thea Sotis Stimme eine magische Anziehung aus. Diese ausgebildete Brillanz sticht hervor und führt zeitweise im meditativen Charakter einen Monolog bis hin zum perkussiven Dialog, die die Songs krönen.
Thea Soti besingt ihre melancholische Poesie mal laut und mal leise. Es ist überaus bemerkenswert, wie sie mit ihrer Stimme jongliert. Diese würde ebenso gut im kirchenmusikalischen Bereich, im Hall einer Kirche, sowohl in der klassischen Musik glänzen, doch ist Thea Soti im Jazz zuhause.
Der Opener „You’re Crying“ beginnt mit einem klagendem Part. Die Hintergrund Geräuschkulisse erinnert an einen regnerischen Abend. Inmitten des Songs findet ein Umschwung im Gesang statt, der zum ruhelosen Sprechgesang wird.
„I Hate My Legs“ ist ein rhythmisches, aufgewecktes Stück und auch das tanzbarste des Albums, da die anderen Songs insgesamt eher zum Schwelgen und zum Genießen einladen.
Hervorzuheben sind auch das Kalimba, welches beruhigend auf die Sinne wirkt sowie das Marimbaphon. Da die Holzklangplatten dünner und weicher sind, klingt die Marimba dunkler und voller als ein Xylophon. Die ausgezeichneten Klangeigenschaften der Instrumente unterstreichen die Oktaven mit großen Tonumfang, und diese gehören mit zu den schönsten Momenten des Albums. Das liegt daran, dass Klanginstrumente wie z.B. Klangstäbe oder die Klangschalen zum Meditieren ein stimmen und wirken von daher sehr entspannend.
Aufgenommen wurde „Kilometres“ in den polnischen Monochrom Studios, deren Sounddesign von keinem Geringerem als Sam Toyoshima (Abbey Road Studios) gestaltet worden ist. Produziert wurde das Album von Guy Sternberg im Berliner Low Swing Studio. Das Studio zeichnet sich durch exzellente Referenzen aus.
Wenn Sie Ihre Sinne für gute Jazz-Musik schärfen wollen, ist dieses Album eine wahre Empfehlung.
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Schlagwörter: Female Voices