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Rag ‘n‘ Bone Man – Human

Rezensionen / März 26, 2017

Ihm wurde der Blues in die Wiege gelegt. Aus einer Musikerfamilie stammend, schrieb er mit seinem Überhit „Human“ Chartgeschichte. Vor „Human“ hatte es bis dahin noch kein Solokünstler aus Großbritannien geschafft. Über zwölf Wochen befand sich der beständigste Song aller Zeiten an der Spitze der deutschen, wöchentlichen Charts. Mit seiner robusten und eingehenden Stimme sang sich der britische „Lumpensammler“ in die Herzen von Generationen. Die Musik ist sein Blut – ausdrucksstark, robust und berührend zugleich.

Unter dem Pseudonym „Rag ‘n‘ Bone Man“, benannt nach einer Filmfigur, wurde er zu einem erfolgreichen Solokünstler. Selbst sein bürgerlicher Name „Rory Graham“ klingt wie ein Künstlername. Seine Herkunft wurde prägend für ihn, doch zuvor verschrieb er sich der Rap Musik. Aber als sein Vater ihn den Blues in einem Club singen ließ, wurde demzufolge ein neuer Stern am Blues-Himmel auserkoren.

Trotz dass die Musik dem Mainstream untergeordnet ist, ist kaum etwas dagegen zusagen. Effektiv, kreativ und dennoch durch das Label feingeschliffen. Mit Jazz und Soul wurde ein besonderes „Human“ erschaffen. Auch bezieht er seine Rap-Wurzeln in die Musik mit ein, anzuhören in „ The Fire“ und „Ego“. Rory Graham setzt dadurch neue Akzente des modernen Blues. Selbst zeigt er auch, was er A capella drauf hat. In dem Stück „Die Easy“ gibt er sein Können deutlich zu erkennen. Der Mann kann wahrhaftig singen! Nur seine Rap-Parts klingen dezent befremdlich (weich).

Sein Lieblingsthema in der Lyrik ist das Stärkste des Lebens: die Liebe! Was nicht stört. Störend ist nur, dass die Radiosender seine Musik hoch und runter laufen lassen, wie bei dem aktuellen Song „Skin“. Nichtsdestotrotz ist seine Musik zeitlos, wie das gesamte Debütalbum „Human“.

Der Rag ‘n‘ Bone Man bietet die beste Voraussetzung für eine weitere erfolgreiche Musiker-Karriere und hoffentlich ein zweites Studioalbum, was dennoch schwierig werden könnte den Erfolg des Debüt zu übertreffen. Aber was bereits Emeli Sandé leistete, kann auch ein Rag ‘n‘ Bone Man schaffen oder sogar übertreffen.

Fazit: Als ich nur den Song „Human“ hörte, so dachte ich an einen afroamerikanischen Blues-Man ala Bill Withers oder Charles Brown. Umso erstaunlicher war ich, als ich ein Bild mit einem kräftigen, tätowierten, weißen Mann aus Großbritannien sah. Beeindruckend ist auch, dass dieses Album nicht nur für eine gezielte Hörergruppe zugedacht ist, sondern es auch Generationen anhören können. Hoffentlich wird er von dem Business nicht ausgeleiert und ausgebrannt. Es wäre schade um solch ein Talent.
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