Ohne Erwartungen und gut gelaunt fuhr ich letztes Wochenende mit einem Freund zum Open Air „Rockin Ruins“ in Neuenbürg. Die Sonne schien, die Location war traumhaft und die ersten Bands fingen an zu spielen. Ein Bierchen da, gutes Essen dort, der Tag versprach nur Gutes. Still und aufmerksam wurde ich jedoch erst, als die Jungs von Royal Tea Club die Bühne betraten. Die fünf Männer aus dem Enzkreis zeigten ab der ersten Sekunde, dass sie ihr Set nicht einfach nur runterklimpern, sondern dass sie die Liebe zur Musik gerne teilen möchten. Die ersten Töne erklangen und ich musste mich einfach,zu dieser für mich unbekannten Band bewegen.
Eine Alternativ Band, die ich ungern in eine Schublade stecken möchte, da jedes Lied anders geprägt ist und seine ganz eigene Geschichte erzählt. Die 2011 gegründete Band spielte sich schon in einige Herzen und räumte dementsprechend 2012 jeden Newcomerpreis ab, den es in der Region zu gewinnen gab. Nicht ohne Grund hatten sie somit die Möglichkeit mit Bands wie den Donots oder den H-Blockx auf dem Happiness Festival zu spielen. Ihre bereits erschienene EP „Ticket to Nowhere“ begeistert mit jedem Song auf andere Weise. Ganz gleich, ob fette Gitarrenriffs, liebevoll verschnörkelte Solis oder melodischer Gesang. Es bleibt immer irgendein Part aus jedem Lied im Ohr kleben und man muss sich einfach dazu bewegen. Wie die Jungs mir bei einem kleinen anschließenden Plausch verrieten, lieben sie die Band City and Colour. Diesen Einfluss kann man meines Ermessens nach, deutlich bei „Goodbye Sorrows“ hören, wohingegen „Silhouette“ (einer meiner persönlichen Favoriten) von Beginn an kracht, einfach Spaß macht und so gar nichts mit City and Colour zu tun hat. Wer also einen roten Faden bei Royal Tea Club sucht, sucht vergeblich, denn die Jungs setzen einfach jeden Song so um wie es ihnen gerade in den Kram passt.
Auch wenn es der letzte Gig in Neuenbürg war, wird man noch ein weiteres Mal von RTC hören, da sie gerade dabei sind ihr erstes Album zu veröffentlichen. Somit hält sich der Abschiedsschmerz in Grenzen und die Vorfreude darf für Liebhaber der Sparte Alternativ Rock wachsen. Ich bin mir sicher, dass diese Jungs ihren Weg gehen werden. Ob als gemeinsame Bandeinheit oder in anderen Musikprojekten. Ich wünsche ihnen alles erdenklich Gute, denn man trifft selten Jungs die so authentisch und offenherzig sind wie der Royal Tea Club.
Der Name ist Programm und somit muss ich den Jungs auch gar keinen Erfolg wünschen, denn ich bin mir sicher das machen sie schon von ganz alleine! Ich danke somit dem Royal Tea Club für diesen (für mich) wunderschönen ersten-letzten Auftritt. Bleibt also am Ball, das Album wird folgen.
www.royalteaclub.com
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