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Lana del Rey – Lust for Life

Female Voices / Rezensionen / Juli 27, 2017

Zu diesem Album habe ich mir keine Notizen gemacht, um aus den Stichpunkten Sätze bilden zu können. Ich kam einfach nicht dazu, wollte ich auch nicht, denn ich war darin zu vertieft und wollte mich aufgrund von Notizen nicht aus dem Album herausreissen lassen. Ich habe dieses Album einfach nur genossen!

Seitdem es in die Läden kam, hatte ich kein Bedürfnis etwas anderes zu tun als „Lust for Life“ zu hören. Zumal es mir so unglaublich gut tat, da ich mich von der Schockstarre um Chester Bennington dringend lösen musste. Das Lösungsmittel dazu wurde „Lust for Life“ von Lana del Rey. Nahezu fiebernd erwartete ich das Album am 21. Juli 2017, ein Datum, welches bereits rot in meinem Kalender markiert wurde. Ich bin großer Fan von ihr und „Lust for Life“ wurde zu meinem Ventil. Denn Chester Bennington war müde des Lebens und Lana del Rey hat Lust am Leben. All you need is … Love

Bereits bei „Love“ war ich hin und weg. Mein Repeat fluchte irgendwann von sich selbst aus, denn ich hörte es in Endlosschleife, aber das geschah bei fast jedem Stück. Da musste er durch. Nachdem ich es geschafft hatte, das Album komplett zu hören, folgte erneut der Repeat. Lana erzählt einfach in verträumter Sprache Geschichten, die sie berühren. Dazu möchte sie auch als Songschreiberin akzeptiert werden, wie sie vorab in einem Interview erzählte. Was sie mit diesem Album auch bewiesen hat!

Sie widmet sich nicht nur herzergreifenden Beziehungsthemen wie in „13 Beaches“. Einer Ballade, worin sie erst nach 13 Stränden ihre abgeschiedene Ruhe fand und rückblickend ihre ehemalige große Liebe besingt, sie aber bereit wäre, für etwas Echtes zu sterben. Die Lyrik spiegelt das Cover wider: Weißer Sonnenschein (weißes Kleid), Gänseblümchen auf der Wiese stehend unter Kiefern (Blumen im Haar) und der Strand (Im Hintergrund), den sie mit einem Oldtimer (vor dem sie steht) erst nach 13 Stränden fand. Nach der erholsamen Ruhe lächelt sie, da es ihr endlich gut damit geht.

In ihren Songs singt oder haucht sie u.a. über die Veränderung des eigenen Lebens sowie greift politische Themen auf, die sich auf die gegenwärtige amerikanische Situation beziehen. Dazu gibt sie Kraft für die Menschen, die für ihre Bewegung kämpfen. God Bless America!(!!)

Auf „Lust for Life“ holte sie sich auch gesangliche Unterstützung, die dieses Album, die Songs und letztendlich auch sie komplementieren. Die ausgewählten Künstler passen perfekt in dieses Album. Sei es The Weeknd in „Lust for Life“ – da verspürte ich ebenfalls den Drang, meine Kleidung auszuziehen – oder ihrem Vorbild, der US Sängerin und Komponistin Stevie Nicks (Ex-Fleetwood Mac). Bei ihr war Lana del Rey besonders aufgeregt und mit ihr sang sie ein vollkommenes Duett namens „Beautiful People Beautiful Problems“. Aber auch die Trip Hop Songs „Summer Bummer“ mit A$AP Rocky & Playboi Carti sowie der Track „Groupie Love“ ebenfalls mit A$AP Rocky, sind nicht zu verachten.

Nicht zu vergessen das Duett „Tomorrow Never Came“ mit Sean Ono Lennon, dem Sohn von John Lennon und Yoko Ono. Bei diesem Stück fühlte sich Lana nicht komplett und fragte ihn an, ob er mit ihr an diesem Song arbeiten möchte. Als er seine Verse dazu gab, sagte sie zu ihm, dass diese perfekt wären. Er war unendlich glücklich über ihre Aussage. Vor allem, da die Message für Frieden und Liebe steht, die auch durch die Adern seiner Familie fließt.

Fazit: „Lust for Life“ ist für mich ein atemberaubendes Bouquet aus „Born to Die“ und „Ultraviolence“, das sie nahezu schwebend auf einer Blumenwiese zusammenband. Das zeigt auch ihr Cover, auf dem sie lachend mit Blumen im Haar abgelichtet wurde. Das Album ist eine spürbare Befreiung von der Vergangenheit – im Kleid mit einem alkoholischen Getränk in der Hand.
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