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Die Turntable – September 2017

News / Rezensionen / September 10, 2017
Das Sommerloch ist vorbei und gemütlich geht es gen Herbst. Wir schauen mal was in den letzten Wochen so alles auf dem Tisch gelandet ist. Andy McCluskey und Paul Humphreys sind wieder da. Moment wer? Man kennt sie vielmehr als OMD (Orchestral Manoeuvres in the Dark). Nach fast 40 Jahren ist das New Wave / Synthpop Duo immernoch dick im Geschäft. Nach einer Pause zwischen 1998 und 2006 sind sie seit 11 Jahren wieder da. Am 1. September veröffentlichten sie mit The Punishment of Luxury Album Nr. 13 und sie beweisen, damit einmal mehr, dass OMD weit mehr als „Maid of Orleans“ oder „Enola Gay“ sind. Gleich zu Beginn feuern sie mit dem Titeltrack und „Isotype“ zwei richtig deftige Ohrwürmer raus, doch dann wird es durchwachsen. Von richtig gutem Synthpop („Kiss, Kiss, Kiss, Bang, Bang, Bang“/“One More Time“) bis hin zu nervigem 8bit Sound ist alles dabei. Leider verstricken sich OMD oft zu sehr in gleichen Strukturen (Keyboardhookline, die einen Refrain prägnant unterstützt) – gelegentlich fühlt es sich an, als hätte man genau den Song schonmal auf der Platte gehört. Gerade bei dem starken Auftakt, der sich wirklich ins Ohr frisst, ist das echte Ernüchterung. Der eindringlichste Song ist wohl „La Mitrailleuse„, dass das gleichnamige Gemälde von Christopher Nevinson vertont. Es zeigt Soldaten des Ersten Weltkrieges. Fans elektronischer Musik und Kinder der Achtziger werden mit The Punishment of Luxury sicherlich diverse Freudentränen vergießen. Alle anderen sollten vorher reinhören.
 Ahoi Piraten. Mr. Hurley und die Pulveraffen legen mit ihrem vierten Album in Tortuga an. Die vier Geschwister Simon, Christoph, Johannes und Esther Erichsen – alias Mr. Hurley, Buckteeth Bannock, Der einäugige Morgan sowie Pegleg Pegg – liefern seit acht Jahren süffigen Folkshanty für Piraten Fans. Selbstverständlich nimmt man sich selbst nicht so ernst. Tortuga ist perfekt für Mittelaltermärkte oder Festivals. Partystimmung garantiert. Man animiert zum zünftigen Gelage mit deftiger Kneipenkeilerei (Monkey Island lässt grüßen). Selbstverständlich muss man auf diese Art Musik stehen um es gut zu finden. Jedoch kann man den Vieren bescheinigen, dass sie sich mit Album Nr. 4 deutlich weiterentwickelt haben. Allein schon vom Sound her ist es das bisher beste Album. Wer Musik zum Saufen und Mitgröhlen sucht. Ist bei Mr. Hurley und den Pulveraffen genau richtig. Alle anderen, Finger weg 😉
Gizmodrome – zugegebenermaßen erinnert der Name gewaltig an die Gremlins. Im musikalischen Bereich ist die Band jedoch völlig unbekannt. Sicher? Deren Mitglieder in jedem Fall nicht. Kopf ist der Police Drummer Stuart Copeland. Hinzu kommen Adrian Belew – Mitglied bei King Crimson sowie Mark King von Level 42. Copeland startete das Projekt zusammen mit dem italienischen Keyboarder Vittorio Cosma. Wer jetzt hier klassischen Progrock erwartet, der irrt. Gizmodrome ist ein spannender Mix aus Funk, Soul, Rock und eben einer Prise Prog. Da gibt es echte Ohrwürmer, da wird soliert und in jedem Fall bekommt man eine Band, die Spaß an der Sache hat. Erfrischend und anders. Sollte man auf jeden Fall Gehör schenken!
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September 10, 2017