Die Buchstaben des Couple „RSO“ stehen als Initialen für den Ex-Gitarristen von Bon Jovi Richie Sambora und seine Lebensgefährtin Orianthi. Als RSO veröffentlichten sie nun ihr Debüt „Radio Free America“.
Das Cover ist in Vintage gehalten, das Booklet in Sepia. Die Tür des Oldtimers ist geöffnet, darin sitzend schaut das stylische Pärchen lasziv in die Kamera. Und beide tragen Cowboy-Stiefel. Der „Radio Free America“ – Schriftzug wirkt dennoch störend und nicht im Einklang, was man von diesem Couple nicht im Geringsten behaupten kann.
Bis 2013 war Richie Sambora der treibende Gitarrist und Mitbegründer bei Bon Jovi. Wer diesbezüglich denkt, dass das Bon Jovi – Flair auf diesem Debüt zu finden sei, wird wahrscheinlich enttäuscht sein. Orianthi wurde von Carlos Santana im Alter von 18 Jahren entdeckt, rockte bei ihm mit, und u.a. auch bei Led Zeppelin und Alice Cooper. Produziert wurde RSO’s „Radio Free America“ vom Plattenproduzenten Bob Rock, der in andauernder Zusammenarbeit mit Metallica steht und u.a. auch mit Mötley Crue und Bon Jovi arbeitete.
Und was haben diese drei Namen gemeinsam? Sie stehen unter dem Stern der berühmten Hall of Fame. Ob das Debüt unter einem gutem Stern steht, ist jedoch fraglich. Denn Sambora, Orianthi und Bob produzierten einst Musik der härteren Gangart aus Metal, Glam, und klar: Guten, alten Rock! Um auf das bereits erwähnte Cover sowie auf die Cowboy-Stiefel zu schließen, kann man nur an Country-Rock denken. So ist es auch!
Die Dominanz des Country-Rock – Genre wird unterstützt von Blues, Rock, Pop und auch mit gefühlvollen Balladen, wie in „Truth“ hörbar. Auf diesem ersten, gemeinsamen Debüt-Album gerät der Mainstream in den Vordergrund. Was aber nicht weiter schlimm ist, denn die 15 Songs variieren in ihrer unterschiedlichen Weise zu einer Harmonie. Genauso, wie die Stimmen des Pärchens, mit einem Altersunterschied von rund 26 Jahren, harmonieren. Es passt einfach! Wie es das Cover von Sonny & Cher „I Got You Babe“ beweist. (Hoffentlich zukünftig ohne öffentlichen Beziehungs-Krieg.)
Langeweile ist auf diesem Werk Fehlanzeige! Aber frühere Fans müssen sich erst einmal an den Sound gewöhnen (oder auch nicht) und Unvoreingenommene werden es sicherlich mögen. Ob sie mit dem Album Geschichte schreiben, das wird sich zeigen, aber Geschichte haben sie bereits geschrieben und ihre Eigene noch dazu, sowie ein gemeinsames Album geschaffen, welches im Einklang mit den verschiedenen Genres ist.
Sambora und Orianthi ergänzen sich sehr gut und „Radio Free America“ beweist es hierbei musikalisch. Ein hübsches Pärchen!
Fazit: Unvoreingenommen hörte ich mehrmals das Album und ich finde es richtig gut. Wenn nur nicht dieser Schriftzug wäre…hmpf…
Schlagwörter: Bon Jovi, Orianthi, Richie Sambora, RSO