Eins muss man sagen, aus dem hohen bzw. höheren Norden kommen echt geniale und innovative Bands. Eine von diesen ist Carpark North aus Dänemark. Das Synth-Rock Trio um den Gitarristen und Sänger Lau Høje existiert zwar bereits seit 1999, ist in Deutschland jedoch eher nur durch einige Festivalgigs beim Rock am Ring oder als Support von Sunrise Avenue und 30 Seconds to Mars bekannt geworden.
Mit Hope veröffentlichen die Dänen nun ihr sechstes Album und sofort merkt man, im 20. Jahr ihres Bestehens sind Carpark North angekommen. Interessanterweise ist die Platte bereits 2017 in Dänemark erschienen. Warum man sich nicht gleich nach Deutschland wagte ist unverständlich. Wo – im Mainstream nicht unbedingt und dennoch sind die Stücke extrem Radiotauglich. Nach dem eher ruhigen und muttersprachigen „Håb“ (Hope), das mit akustischen Momenten berührt, geht es gleich mit „Raise your Head“ weiter. Mit seinem treibenden Synthbeat und der eingängigen Hookline eigentlich perfekt für die deutschen Charts. Auch die anderen Stücke wie „We Used to Have it All“ oder „All Yours“ wissen auf ihre Art zu begeistern.
Carpark North bewegen sich mit Hope irgendwo zwischen Rock und Pop. Sie spielen offenbar bewusst mit den Elementen – auch mit verschiedenen Einflüssen. 30 Seconds to Mars sind genauso hörbar wie Depeche Mode, Sunrise Avenue oder auch Mando Diao. Jedoch kopiert man nicht, man adapiert oder saugt es auf. Das hebt das Trio deutlich von anderen Popbands ab, bei denen man oft das Gefühl hat, sie hauen Beats in den Musicmaker und singen darauf.
Wenn man etwas kritisieren müsste, dann das zu wenige Songs im Stile von „Raise your Head“ enthalten sind und man zu sehr im ruhigen Wasser schwimmt. Das ist jetzt meckern auf hohem Niveau, denn Carpark North muss man auf jeden Fall auf dem Schirm haben. Übrigens, die Dänen sind im September auf Deutschlandtour!
Schlagwörter: Carpark North
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