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The Gardener & The Tree: 69591, LAXA

Rezensionen / August 21, 2018
Das Leben als Musikjournalist ist manchmal wie ein Überraschungs-Ei, man weiß nie was man bekommt – zumindest wenn man den Künstler nicht schon länger in irgendeiner Form auf dem Schirm hat. Manchmal erlebt man Enttäuschungen. Manchmal jedoch ist man so verzückt, dass man erst garnicht weiß was man schreiben soll. Vor einiger Zeit erhielten wir den Tip, dass wir uns mal dringend mit der schweizer Band „The Gardener & The Tree“ auseinandersetzen sollten. Naja – mal reingehört und BOOOM – „Wow, was ist denn das? Und woher kenne ich die Stimme?“ Doch zurück zum Anfang. Das Quintett um den Sänger Manuel Felder existiert bereits seit 2013 und hat in der Zeit diverse EP’s auf den Markt gebracht. Doch für einen Longplayer reichte es lange nicht. Das soll sich nun mit dem Debütalbum 69591, Laxa ändern. Also gut, CD in den Player und mal reingehört. Moment? George Ezra singt nun bei ner Schweizer Band? Im Ernst, die Stimme von Manuel Felder klingt derer vom britischen Singer/Songwriter zum verwechseln ähnlich. Hoffentlich wird das kein Makel denkt man sich. „Of Hopes & Failures“ eröffnet das Album. Man lässt sich lange Zeit mit dem Einsatz des Gesangs. Es dominiert das Piano, knackige Drums und zartes Gitarrenspiel. Bis es sich zum Ende hin im Crescendo langsam aufbaut und fast schon episch wird. Apropos Epik – die ist im Sound immer irgendwie zu vernehmen und dabei dominiert ein gewisser erdiger Folksound. Das ist erfrischend und spannend, da man diesen Sound in der Form von einer schweizer Band nicht erwartet. Man hat fast das Gefühl, die Fünf sind durch die USA zu den Country&Western Hochburgen gereist und haben bei Leuten wie Chuck Ragan gelernt. Neben der Epik schwingt immer eine gewisse Baratmosphäre mit. Einer der absoluten Höhepunkt ist das extrem reduzierte „Secret“. Nur von Klavier und Gesang getragen ein absolut berührendes Stück. Der Song, welcher der Band zum Durchbruch verhelfen muss ist „Baltimore Whisky“. Einen derart eingängigen Song hat man in diesem Jahr noch nicht gehört. Man muss einfach unweigerlich mitnicken und irgendwann singt man mit. The Gardener & The Tree sind eine dieser Bands von denen man sagen kann, sie haben es geschafft mit ihrem Debüt eines der Alben des Jahres 2018 zu produzieren. Denn nicht mehr und nicht weniger ist es. Ein zutiefst berührendes, glücklichmachendes und einfach nur schönes Album. Wenn sie geschickt agieren, steht ihnen eine großartige Karriere bevor. Gern mehr!    
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