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NoSound – Allow Yourself

Rezensionen / November 5, 2018
NoSound sind auf den europäischen Bühnen so etwas wie ein Phantom. Die Setlist Datenbank setlist.fm verzeichnet seit 2007 ganze 16 Konzerte und dennoch veröffentlicht die Band um Mastermind Giancarlo Erra regelmäßig qualitativ hochwertige Alben. Mit Allow Yourself legen NoSound nun ihre sechste Platte vor. Muss man jemandem erklären wie die Musik der italienisch/britischen Band klingt, so würde man am ehesten sagen Pink Floyd trifft Shoegazing und Postrock mit einer Prise Schiller für Anspruchsvolle und einer ordentlichen Ladung Ambient. Was heißt, dass man NoSound so garnicht  in eine Schublade einordnen kann. Dass dies auch garnicht gewollt ist, bestätigte uns Giancarlo Erra vor einiger Zeit im Interview. Mit Allow Yourself haben NoSound ihr wohl elektronischstes Album abgeliefert. Während der Vorgänger Scintilla zurückgenommer und eine Spur mehr floydiger bzw. songorientierter war, geht die aktuelle Platte zwar den typischen NoSound Weg von mäandrierenden Stücken, verwendet aber verstärkt Elemente von TripHop und Elektro. Fast schon psychedelisch geht der Gesang in „Ego Drip“ vor. Entspannen kann man sich von dem aufwühlenden Einstieg mit „Shelter“. Was sofort auffällt, es sind im ersten Teil erstaunlich wenig Gitarrensounds zu vernehmen – ganz im Gegenteil zu Scintilla. Erst am Ende von „My Drug“ hört man erstmals deutlicher Gitarren – so richtig erst bei „This Night“. Als absoluter Höhepunkt darf „Growing in Me“ gelten. Ruhig und von Piano in den Strophen getragen, explodiert es im Refrain. Erras flehender Gesang sorgt hier für einen emotionalen Flug, der durch das nachfolgende „Saviour“ noch verstärkt wird – obwohl es stilistisch ein gänzlich anderer Song ist. „Defy“ beschließt Allow Yourself wie es begann, mit elektrischen Flächen und Sequenzen. Wie steht Allow Yourself im Canon von NoSound? Wie gesagt, insgesamt ist es deutlich elektronischer als seine Vorgänger. Die Epik ist ohne Frage vorhanden, jedoch hat man hier mehr das Gefühl einen Soundtrack zu einem imaginären Film zu erleben, welcher sich mit dem Seelenleben des Giancarlo Erra auseinandersetzt. In jedem Fall muss man der Platte mehr Zeit geben und man muss sich auf sie einlassen. Zum nebenbei hören ist sie nichts. Also Kopfhörer auf, Augen zu und Laut hören!
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