Die zukünftige Vergangenheit – das Oxymoron könnte auch Sinnbild für Duran Duran sein. Eine Band der Vergangenheit – nach über 40 Jahren Bandgeschichte kann man das gut sagen – die Musik von Morgen macht. Mit „Future Past“ haben die vier Briten nun Album Nr. 15 auf den Markt geworfen.
„Future Past“ wäre schon viel früher erschienen, aber dann kam Corona. Bereits im Ende 2018 hat Simon LeBon seine Mitstreiter ins Studio gerufen. Ursprünglich wollte man nur eine handvoll Stücke für eine EP aufnehmen. Nach kurzer Zeit hatte man 25 Songs in der Hinterhand. „Vier Tage später, mit dem Kern von mehr als 25 starken Songs in der Tasche, die alle eine Entwicklung verdient hatten, wurde mir klar, dass wir für längere Zeit dabei sein würden, aber das war vor Covid.“ erzählt der Sänger im EPK. Durch die Pandemie waren die Studios nicht verfügbar und die ohnehin schon lange Produktionszeit wurde nocheinmal verlängert. Anfang 2021 wurde „Future Past“ nun fertiggestellt. Mit ins Boot holte man sich die Produzentenlegende Giorgio Moroder sowie Mark Ronson und Erol Alkan.
Schon von Beginn an fragt man sich ist das jetzt 80er Sound wie man ihn sich heute vorstellt? Doch dann muss man sich kneifen, nein Duran Duran haben schon immer so geklungen. Immer eine Spur ihrer Zeit voraus und dann dennoch im Hier und Jetzt verankert. Immer eine Spur funkig, dann doch wieder derartig poppig, dass man sich fragt wo das hinführen soll. Hinzu die irgendwie aus der Mitte gefahrene Stimme von Simon LeBon. Passt also.
Ob Stücke wie „Invisible“, der elegische Titeltrack oder „More Joy!“ (mit CHAI) sprühen dermaßen vor Energie, dass man einfach zwangsläufig mit den Fuß wippt und tanzen möchte (sofern man es kann). Sicher, ein zweites „Ordinary World“ oder „Wild Boys“ wird es wohl so schnell nicht mehr geben – auch zeigt sich, dass die 12 Songs am ehesten im Albumkontext funktionieren, dennoch glaubt man hier nicht daran, dass Duran Duran einmal ans aufhören denken werden.
Schlagwörter: Duran Duran
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