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Laura Cox – Head Above Water

feines Vinyl / Rezensionen / Januar 25, 2023
Den Kopf über Wasser halten, das ist für die Französin Laura Cox spätestens seit ihrem YouTube Durchbruch keine Notwendigkeit mehr. Denn sie ist komplett im Trockenen. Mehr als eine halbe Million Abonnenten und mehrere Millionen Klicks auf ihre Videos sprechen für sich. Nach dem sie jahrelang auf Youtube gecovert hat, ist sie nun mit ihrem dritten Album ganz vorn dabei.

Klickt man sich in den Kanal von Laura Cox hinein, so ist die Entwicklung erstaunlich. Von eher den unbeholfen wirkenden ersten Versuchen auf der Gitarre, bis hin zu den Hochglanzvideos der Gegenwart liegen 14 Jahre. Es ist spannend zu sehen, wie sich die Französin technisch zu einer ernstzunehmenden Blues-Rock-Gitarristin entwickelt hat. „Head Above Water“ beweist dies eindrucksvoll!

Der titelgebende Opener startet bluesig treibend im Südstaatenflair – man fühlt sich an eine Sheryl Crow in ihren besten Zeiten erinnert. Auch „So Long“ geht ähnlich weiter. Wer den Youtube Kanal durchforstet wird die Vorbilder schnell erkennen: Slash, John Frusciante, diverse Countryrocker und aber auch Jimi Hendrix. Die DNA dieser Legenden ist überall auf dem Album zu hören. Mit „Old Soul“ wird erstmals das Tempo herunter genommen. Getragen von Slidegitarren und der Alt-Stimme von Laura Cox eine willkommene Abwechslung.

Auch wenn die rockigeren Sounds im Vordergrund stehen, ist „Head Above Water“ erstaunlich abwechslungsreich. Mit „Before we get Burned“ und „Seaside“ gibt es sogar zwei akustische Nummern. Der Closer „Glassy Days“ – eigentlich sogar eines der besten Lieder, ist eine Ballade, die alle Elemente des Albums nochmal in ruhiger Weise zusammenfasst.

Wie lässt sich „Head Above Water“ nun zusammenfassen? Eine gitarristische Materialschlacht und das beste Sheryl Crow Album seit Jahren in einem. Moment – Sheryl Crow? Die Parallelen zur US-Amerikanerin sind unverkennbar: der immer leicht gedoppelte Gesang, die Countryrock Elemente und das gewisse Mojo im Sound. Doch es gibt auch deutliche Unterschiede. Laura Cox ist schlicht die bessere Gitarristin. Wenn die Französin ihren Weg so weiter geht, dann dürfte sie die weibliche Antwort auf Joe Bonamassa sein.
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