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Zed über Cocktails, Wolken und Kühe

Interviews / September 7, 2004
Interview Fotos: Floree, andere Fotos: property of Universal Music Unsere Künstler des Monats September 2004 haben uns exklusiv nach Berlin zum Plausch eingeladen. Nathan, Adrian und Andy standen uns Rede und Antwort zu Themen wie Promotion, Tour und…Kühen.War die Kariere in Deutschland eure Idee oder kam es von der Plattenfirma? Andy: Die Idee kam von der Plattenfirma, aber wir wollten schon immer mal in Europa spielen. In Amerika zwar auch, aber wir wollten unbedingt nach Europa. Warum lieber Europa als Amerika? Andy: Keine Ahnung, uns gefiel der Gedanke von Europa. Adrian: Hier sind soviele Länder nah bei einander und das ist ziemlich interessant, finde ich. Ausserdem war die Plattenfirma in Deutschland am meisten an uns interessiert. Man möchte natürlich mit einem Label arbeiten, dass sich für einen interessiert und einsetzt, also sind wir hierher gekommen. Was habt ihr von Europa bzw Deutschland erwartet? Nath: Wir wussten nicht so recht, was wir zu erwarten hatten, denn wir waren vorher noch nie hier. In Neuseeland hört man nicht viel aus Deutschland. Andy: Wir haben etwas anderes und aufregendes erwartet und bisher ist es das auch. Wie habt ihr euch auf den Umzug vorbereitet? Nath: Naja…nicht so richtig. (Andy und Adrian fangen an zu lachen) Habt ihr Deutsch gelernt, oder sowas in der Richtung? Nath: Nein, wir haben keinen Deutschunterricht genommen Wir dachten wir kommen einfach her und schnappen es so auf. … So richtig gut haben wir das aber bis jetzt nicht hingekriegt. Das Gute ist, dass es hauptsächlich um die Musik geht. Man kann eine gute Show spielen und die Leute mögen es, egal ob in Deutschland, Neuseeland oder Amerika, solange man einfach abrockt. Zuhause in Neuseeland seid ihr Superstars und hier habt ihr wieder bei Null angefangen. Wie war das für euch? Adrian: Es ist anders. Aber wir haben auch nicht erwartet hierher zu kommen und sofort groß raus zu kommen. Einfach hier zu sein und eine neue Fanbase aufzubauen ist schon toll. Nath: Es ist aufregend und es macht Spass. Für uns ist es wie am Anfang, als wir versuchten es zu schaffen und wollten, dass Leute unsere Musik hören. Und hier ist es jetzt genauso. Ich glaube wir gehen zurück, wo wir angefangen haben, was cool ist. Und es ist auch gut für uns, weil es uns hilft härter zu arbeiten und nicht zu vergessen wo wir herkommen, wo wir sind, wer wir sind und was für ein Glück wir haben. Deutschland ist sehr viel größer als Neuseeland, ist es dadurch schwieriger Promotion zu machen? Nath: Es ist definitiv anders, weil es sehr viel grösser ist. Andy: Es dauert viel länger das ganze Land abzudecken. In Neuseeland geht das sehr schnell, weil alles ziemlich klein ist. Hier spielen wir viele Shows an vielen Orten, vor vielen Leuten. Welchen Rat würdet ihr Musikern geben, die nach Deutschland kommen um im Musikbusiness zu arbeiten? Andy: Lernt Deutsch! Adrian: Knüpft vorher Kontakte zu Leuten, die euch helfen können. Nath: Und seid darauf vorbereitet hart zu arbeiten. Denn ich glaube Deutsche sind genauso wie die Menschen in Neuseeland. Sie schätzen eine Band, die sich zu 100% bemüht, die ihr Bestes gibt und nicht zu arrogant ist zu denken, dass sie nicht üben müssen. Angenommen wir würden euch noch nicht kennen. Wie würdet ihr euren Sound beschreiben? Adrian: Energiegeladener pop rock. Rock, der auf Songs basiert, so würden wir wohl unseren Sound beschreiben. Nath: Vor allem live. Wir sind eine Rockband, aber nicht heavy und wir machen auch keinen Death Metal. Wir versuchen positive Gefühle und Vibes rüberzubringen und dafür zu sorgen, dass jeder eine gute Zeit bei unseren Shows hat. Lasst uns über „Silencer“ reden, eur erstes Album. Ich liebe „Oh! Daisy!“, aber was ist die Geschichte hinter dem Song? Nath: Das war einer der ersten Songs, den wir je geschrieben haben. Wir haben ihn nicht wegen des Erfolges geschrieben. „Oh Daisy!“ war die erste Single, in Neuseeland und der Song durch den uns jeder kennenlernte. Es gibt dazu zwei Storys und die erste ist folgende: Ben saß eines Tages draussen und war umgeben von Gänseblümchen (=Daisies). Und er fing an einen Song über die Gänseblümchen zu schreiben. Aber ich glaube er schrieb über ein Mädchen, dass er nicht so richtig mochte, genau weiß ich es leider nicht. Ich muß ihn mal danach fragen. Bei dem Konzert letzte Woche habe ich zu „Renegade Fighter“ mitgesungen, bis mir auffiel, dass du irgendwie etwas anderes singst. Habt ihr den Text verändert? Nath: Das stimmt. Dir ist das aufgefallen! Es gibt zwei Versionen, die wir aufgenommen haben. Die erste Version wurde vor etwa vier oder fünf Jahren aufgenommen und manchmal entwickelt sich ein Song weiter und reift heran, so wie man selbst. Wir haben es live etwas anders gespielt um zu sehen, was die Leute davon halten. Nach „Silencer“ habt ihr ein weiteres Album aufgenommen, was aber im Müll gelandet ist. Wie kam es dazu? Nath: Die Story ist folgende: Nach „Silencer“ sind wir auf Tour gegangen und alles wurde ziemlich groß und ziemlich schnell.  Wir sind viel getourt  und hatten kaum Zeit. Wir haben Songs geschrieben, aber wir waren so beschäftigt und einfach fertig. Ich denke wir haben irgendwie vergessen, was das Wesentliche beim Songschreiben war  und worum es bei uns eigentlich immer ging. Aus dem Grund klangen die Songs ziemlich gleich, nicht frisch genug und hatten nicht genug Energie für uns. Wir nahmen die Hälfte des Albums auf und machten eine Pause, weil wir weiter touren mußten. Nach der Tour hörten wir es uns nochmal an und dachten: „Es ist okay, aber es klingt zu sehr nach dem ersten Album.“. Es hätte also im Prinzip das gleiche Album nochmal sein können. Also entschlossen wir uns die Richtung zu ändern und nochmal zu überdenken, was wir machen wollen. Schließlich haben wir das auch herausgefunden, aber es hat nochmal ein Jahr gedauert. Das war keine einfache Zeit, vor allem wenn man glaubt ein Album fertig zu haben und nochmal von Neuem anfangen muß. Das ist ziemlich schwierig für eine band. Kann man im Vorfeld planen wie ein Album klingen soll, bevor man eine einzige Note geschrieben hat? Nath: Nicht wirklich. Es wächst und verändert sich im Laufe der Zeit. Andy: Es verändert sich wie eine Wolke. Wenn man eine Wolke beobachtet, verändert sie sich ständig ein wenig an den Seiten. Je mehr Songs man schreibt, um so mehr Richtung bekommt man und man findet heraus womit man sich wohl fühlt und was sich richtig anfühlt. So in etwa läuft das. Nath: Genau! Thema Promotion: Wieviel Mitsprache habt ihr, wenn es darum geht? Andy: Keine. Nath: Lasst uns hier mal ehrlich sein. Deshalb seid ihr also neulich beim Kinderkanal aufgetreten? Andy: Nein, wir waren nicht da! Nath: Das war ’ne andere Band. Adrian: Wir haben eine Band angeheuert, die den Auftritt für uns macht und wir haben hier gesessen und Cocktails getrunken. Achso, das wart ihr gar nicht! Nath: Das war uns ziemlich peinlich für uns. Andy: Wir haben genau hier Cocktails getrunken! Nath: Die Band, die dort stand, hat uns ziemlich leid getan. Wir dachten nur „Oh, die armen Jungs, die in dieser Kiddy Show auftreten müssen. Muß das peinlich für die sein. Und wir sitzen hier und trinken Bier und Cocktails und machen fett Party.“. Naja, es gab einen großen Streit deswegen mit der Plattenfirma, aber sie meinten es sei zu spät, weil alles schon gebucht war und viele Leute würden sehr sauer werden, falls wir absagen würden. Also haben wir gesagt, wir machen es jetzt, aber nicht nocheinmal. Sorry kids, wir kommen nie wieder in eure Show. Was wird eure neue Single sein? Andy: Ich weiß nicht. Nath: Wir glauben es wird „Renegade Fighter“. Also bis es rauskommt, mußt du den Text können. Ja, das werde ich. Nath: Echt? Aber die große Frage ist momentan noch wann es rauskommen wird. Es kann sein, dass es nicht vor nächstem Jahr passieren wird. Es ist irgendwie komisch. Nath „interviewt“ Adrian Aber wenn soviel Zeit zwischen zwei Singles vergeht, neigen die Leute dazu eine Band zu vergessen. Nath: Ich weiß, deshalb mache ich mir auch Sorgen. Ich denke wir werden da auch noch ein Wörtchen mit dem Label reden. Jedenfalls wird „Renegade Fighter“ ein großer Hit werden und jeder muß es vor Weihnachten kennen, nicht danach. Denn vor Weihnachten werden viele Songs veröffentlicht und wenn man eine kleine Band ist und viele große Bands releasen ihre Hits kann das schwierig werden. Aber ich denke wir haben eine gute Chance. Es hat einfach was mit Politik zu tun? Ist „Hard to Find Her“ ein Vorgeschmack auf das Album, welches ihr demnächst veröffentlichen werdet? Nath: Ja und Nein. Es zeigt mehr die helle Seite vom Album, glaube ich. Die eher fröhliche, poppige Seite. Es gibt aber auch einige rockigere Songs und… Adrian: Es ist genau in der Mitte. Wir haben ein paar sanftere, ruhigere Songs und auch  einige lautere, aggressivere Songs. Und wird die deutsche Version des Albums anders sein, als jene, die ihr in Neuseeland veröffentlicht habt? Nath: Ja. Es wird einige andere Songs darauf geben. Ich glaube es wird drei oder vier Änderungen geben. Wir wissen noch nicht genau was genau welche Songs anders sein werden, aber einige Songs von „This Little Empire“ werden wir für die deutsche Version runternehmen, weil nicht genug Platz ist. Wir haben einfach zuviele Songs. Und es wird auch eine neue Version eines alten Songs geben, die exklusiv in Deutschland veröffentlicht wird und die nie in Neuseeland erschienen ist. Das ist ziemlich cool, ich bin deswegen total aufgeregt. Also wird es eine Art Mischung aus „Silencer“ und „This Little Empire“? Nath: Nein, es ist wirklich nur „This Little Empire“, aber es hat auch zwei, nein drei alte Songs. Naja, es ist schon eine Mischung, du hast Recht. Ihr setzt euch für World Vision ein. Wie kommt das und was bedeutet euch das? Adrian: Wir sind stolz und glücklich in einer Band zu sein und damit auch etwas Nützliches tun zu können. World Vision ist eine der besten humanitären Organisationen weltweit und es ist gut sie zu unterstützen. Wir ermutigen die Leute dazu, die Kinder zu unterstützen und Geld zu spenden. Nath: Als wir jünger waren haben wir manchmal „40 Stunden Hunger“ gespielt. Dabei ißt man zwei Tage lang nichts außer Lollies und als wir jünger waren, hat das ziemlich Spaß gemacht. Vielleicht haben wir deshalb einen sanften Punkt, keine Ahnung. Und was können wir als Nächstes von Euch erwarten? Vielleicht eine Tour oder etwas in der Art? Adrian: Naja, noch nicht mal wir wissen das so genau. Andy: Wir sind immer unerwartet.. Nath: Wir sind sehr unberechenbar. Wir ändern immer unsere Ideen. Noch nicht mal wir wissen, was als Nächstes kommt. Manchmal ist das schon etwas verwirrend. Es wird nichts radikal anderes sein, aber es wird auf jeden Fall etwas ganz Neues für uns sein, denn wir wollen nicht immer gleich bleiben. Letzte Frage: Mögt ihr Kühe? Nath: Kühe? Äh.. jaa?! Kühe sind großartig! Hast du dir „Oh! Daisy!“ angehört? In dem Song kommt auch eine Kuh vor, denn Daisy ist ja ein Name für eine Kuh.
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