Atlas Albumkritik Versuch 387: Wie beschreibt man ein Album, wofür man keine Worte findet? Unbeschreiblich gut? Das sagt euch als Musikliebhabern doch etwas wenig, oder? Beginnen wir also erstmal mit einer kurzen Bandbio.
Das Zwillingspaar Ben und Beth Campbell machten mit Plänen für Soloprojekte Los Angeles unsicher, als ihnen Sean Cunningham vorgestellt wurde, der eigentlich gleiches vorgehabt hatte. Es stellte sich heraus, dass sie gemeinsam noch kreativer, produktiver und letztlich natürlich erfolgreicher waren. Sean wurde kurzerhand in das Land der Kiwis entführt und mit der Unterstützung von Joe McCallum (Drums) und Andy Lynch, der u.a. mit Sting getourt hatte, entstand Atlas. Einige bezeichnen die Band auch als Nachfolger von Zed, mit der Ben und Andy bis 2004 zwei erfolgreiche Alben produziert hatten.
Der Sound lässt sich allerdings nicht unbedingt vergleichen. Die Titel auf „Reasons for Voyaging“ sind elativ düster und nachdenklich. Die Single „Crawl“ geht unter die Haut. Auch nach dem 100sten Anhören vergeht die Gänsehaut nicht, die Sean Cunningham mit seiner Reibeisenstimme verursacht. Unterstrichen wird das Ganze von Beth’s weichen Tönen. Ganz ähnlich ist es bei „Early Warning“. Keiner der Tracks plätschert dabei einfach vor sich hin. Die Refrains und Bridges sind gespickt mit kantigen und rockigen Partien. Die gekonnten Gitarrenriffs beweisen, warum Andy Lynch ein gefragter Musiker ist. Von Neuseeland über England bis zu den USA, hinterließ er seine Spuren auf sämtlichen Bühnen. Sein Instrument sowie der Bass von Ben Campbell dominieren das Album hindurch. Für Kiwi-Verhältnisse extrem schnelle und rockige Songs sind „Is This Real“ und „Magic 8“. Auch wenn letzterer ein sehr schleppendes Intro hat, besitzt er extrem gutes Tanzpotential.
Der Albumtitel „Reasons For Voyaging“ erklärt sich aus diesen Gründen von selbst. Wir müssen unbedingt nach Neuseeland reisen um Atlas endlich live erleben zu dürfen. Wenn der Flug nicht so teuer wäre! Spenden bitte an…
Schlagwörter: Andy Lynch, Atlas, Neuseeland, Sean Cunningham, Zed
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