
„Einmal den Sunset Boulevard in Los Angeles herunterfahren und dabei die richtige Mucke hören.“ Warum soll potenzielle „The OC“ Musik nur aus Kalifornien kommen, wo das Gute – in unserem Falle die Insel Föhr – doch so nah liegt? Stanfour sind ein wunderbares Beispiel für den amerikanischen Traum.
Die üblichen Verdächtigen Songwriter und Produzenten sind Max Martin, Randy Staub und Desmond Child, deren Namen eng mit Bon Jovi, den Backstreet Boys oder auch Metallica verknüpft sind. Ein Großteil dieses Albums, welches auf keinem Roadtrip fehlen darf, wurde in den heiligen Hallen der Warehouse Studios in Vancouver aufgenommen. Diese gehören Bryan Adams, mit dem die Liste der für A2M wichtigsten Künstler fast komplett ist.
Zur Musik: Stanfour bringen nichts, was nicht schon da gewesen ist, dennoch macht das Hören von der ersten bis zur letzten Sekunde Spaß. Der Track „Wild Life“ ist mehr Britpop als California Rock, doch Hollywood wird hier standesgemäß durch die allseits (un-?)beliebte Hotelerbin vertreten. So kühl und eintönig sind die Nordlichter gar nicht. Im Gegenteil, sie sind offenbar echte Partytiere. „Do It All“, die neue Singleauskopplung besticht sowohl durch einen von grundauf ehrlichen Text: „Ich will nicht deine Zeit oder dein Freund sein. Ich kann dir jetzt schon sagen, dass es enden wird. … Wenn du damit einverstanden bist, weiß ich schon, was wir tun könnten…“. Ewig über die immer währende Liebe zu singen ist doch langweilig und wer glaubt auch so einen Unsinn, wenn man im Club von einem Kerl angemacht wird? Liebe Mädchen, keine Angst, die Gebrüder Rethwisch sind in Wirklichkeit bestimmt ganz anders gestrickt, erklären sie doch bei „Sorry“, dass sie ihre Seele gereinigt haben und bitten um Vergebung. Eine wirklich schöne Ballade.
Nickelback und Daughtry, könnten die Songs von „Wild Life“ genauso gut interpretieren, weshalb es wohl auch von einigen Seiten Kritik hagelt. Stanfour machen gute kalifornische Musik, keine Frage. Einen Bonus für Deutsche gibt es aber in diesem Geschäft nicht. Das gewisse Etwas, der Part bei dem man sofort weiß, da singen Stanfour, der fehlt. Ich freue mich trotzdem auf die Live-Performances der Band und hoffe den X-Faktor noch zu entdecken.
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