Heute kommen wir, wie versprochen, zurück in die 60er des 20. Jahrhunderts. Wir sind mitten in der Flower Power Bewegung, die Hippies sind los und es war die Zeit der großen Musikexperimente. 1966 führte in Europa kein Weg an den Beatles und den Rolling Stones vorbei. In den USA ritt man grade auf der Surfwelle der Beach Boys. Im 4. Teil der My Best of Rock History Reihe beschäftigen wir uns mit „Pet Sounds“. Das vom Mojo Magazin zum besten Album der Musikgeschichte gewählt wurde.
Die Brüder Carl, Dennis und Brian Wilson gründeten 1961 zusammen mit ihrem Cousin Mike Love und einem Klassenkameraden, Al Jardin, die Beach Boys. Bereits mit ihre Debütsingle Surfin Safari kletterte auf Platz 14 der Billboard Charts. Das zweite Album Surfin U.S.A. erreichte Platz 2 der Charts. Die Band wurde zu einer festen Größe der US Musik.
Die Alben wurden zum Großteil von Brian Wilson komponiert und produziert. Nach dem dieser sich 1965 vom Tourleben zurückzog begann er seine Arbeit am wohl experimentellsten Album der Beach Boys. Pet Sounds. Wilson holte sich die Texter Van Dyke Parks und Tony Asher ins Boot um „erwachsene Songs“ zu schreiben. Brian Wilson versucht mit jedem Song ein Gefühl auszudrücken und Erlebnisse seiner Kindheit und Jugend aufzuarbeiten. Die Aufnahmen dauerten weit länger als die üblichen 1-2 Monate da Wilson, aufgrund seiner Perfektion, jedem Musiker die genauen Parts zeigen musste.
Pet Sounds besticht nicht durch übermäßig viele Hitsingles sondern eher durch seine einfühlsamen, sinfonieartigen und oft auch melancholischen Lieder. Eigentlich ist das Album ein Vorreiter für Konzeptalben wie Misplaced Childhood, The Wall oder Tommy.
Der Opener „Wouldn’t it be nice“ ist noch einer der fröhlichsten Songs und es erinnert sehr an die früheren LP’s. Deutlich ruhiger kommt „You still believe in me“ daher. Es wird getragen von Wilsons hoher Falsett Stimme und sanften Keyboard Klängen.
„Sloop John B“ ist eine Neuinterpretation eines alten Traditionals und kommt viel freundlicher als seine vorrangegangenen Songs rüber. Brian Wilson änderte einige Textstellen und fügte diverse neue Elemente ein. Sein direkter Nachfolger auf dem Album ist „God only knows“. Wilson wollte das Lied als Single veröffentlichen, doch die Plattenfirma verweigerte es ihm. Nach einem Vertragsschluß mit der EMI wurde es dann schließlich in Europa als Single veröffentlicht und stieg in England bis auf Platz 2 der Charts.
Fazit: Pet Sounds gilt heute als eines der wegweisendsten Alben der Geschichte. Viele Produzenten und Bands berufen sich darauf. Mit „Smile“ wollte Brian Wilson an den Erfolg anknüpfen, doch durch seinen Drogenkonsum und psychische Probleme konnte er die LP nicht fertigstellen. Einzig „Good Vibrations“ wurde in den 60ern veröffentlicht. Erst 2004 konnte Wilson sein opus magnum, von der Fachpresse gern genannt als das „größte verlorene Rockalbum“ , der Weltöffentlichkeit vorstellen. Die Musik von Pet Sounds ist auch 44 Jahre nach seiner Veröffentlichung noch immer berührend.
Im nächsten Teil der Serie wandern wir ins Jahr 1973. Wieder werden wir uns mit dem Leben und seinen Auswüchsen beschäftigen sowie eine Reise zum Mond unternehmen.
Schlagwörter: Beach Boys, Brian Wilson, God only knows, Good Vibrations, Pet Sounds, Surfin USA
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