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Die Turntable Oktober/November 2017

News / Oktober 29, 2017
Der Herbst ist da. Die Stürme Xavier und Herwart fegten übers Land. Perfekt um Musik zu hören. Wir haben für euch einmal den Markt durchstöbert und den ein oder anderen Release gefunden, den wir euch in unserer Übersicht präsentieren wollen. Nach dem plötzlichen Tod von Piotr Grudziński im vergangenen Jahr haben sich Riverside ein wenig rar gemacht. Verständlich. Mariusz Duda hat sich in Arbeit gestürzt. Mit Fractured veröffentlicht er im Oktober 2017 das nunmehr fünfte Album seines Soloprojektes Lunatic Soul. Im Vergleich zum direkten Vorgänger Walking on a Flashlight Beam ist die Platte wesentlich unzugänglicher. Ist Riverside vorallem auf progressiven Rock mit gitarristischem Fokus ausgelegt, legt Duda bei Lunatic Soul den Fokus noch mehr auf Ambience und Elektro. Sich durchs Ohr windende Basslinien umschwirren einen bei „Anymore“. Zart balladesk geht es „Crumbling Teeth and the Owl Eyes“. Fractured geht nicht nach vorn, es geht in den Kopf. Es ist unruhig, aufwühlend und zugleich auch nachdenklich. Jeder Song ist auf seine Art anders und es gibt viele kleine Nuancen zu entdecken. Fractured ist auf keinen Fall ein Album, was sich beim ersten Hören sofort erschließt. Man muss es kennenlernen und sich drauf einlassen. Die akustischen Balladen wie „A Thousand Shards of Heaven“ helfen sich zurecht zu finden. In jedem Fall eine Reise zu den Abgründen der menschlichen Emotion. Eben die Seele eines Verrückten. Perfekt für den Herbst!    
Eine Prise Massive Attack und Sommer liefert uns Winston Surfshirt ins Haus. Kein Wunder, die Band aus Sydney in Australien kommt ja jetzt bald in den Sommer. Mit Sponge Cake erscheint nun das erste Album in Deutschland. Ein wenig Trip-Hop, ein wenig Jazz  und immer eine Nase voll Luft liefern die Australier ab. Perfekt für laue Abende. Die Shows sollen sich in Down Under zu einem wahren Kulturphänomen entwickelt haben. Die Sechsköpfige Band nimmt sich und seine Musik selbst nicht zu ernst, deshalb wirkt ihre Musik auf jeden Fall authentisch. Perfekt für den Sommer – doch fragt man sich, warum diese Platten nicht auch im Sommer veröffentlicht werden – denn dann würden sie auch besser wahrgenommen werden. Winston Surfshirt sollte man für nächstes Jahr auf dem Schirm behalten.  
Aus Kanada beehrt uns das Indiepop Quartett Romes. Die ehemalige Studentenband veröffentlichte jüngst sein selbstbetiteltes Debutalbum, das nur vor Esprit sprüht. Handgemachten Pop erlebt man heutzutage selten noch – hier merkt man an allen Ecken und Enden, dass man Spaß bei der Sache hat und sich nicht von Konventionen aufhalten lässt. Doch hört einfach selbst:  
Brian Wilson ist ohne Frage eine Legende. Mit seinen Brüder Carl und Dennis gründete er Anfang der Sechziger die Surfrock Combo „The Beach Boys“. Nach dem überaus erfolgreichen Pet Sounds sollte ein noch größeres Konzeptalbum dafür sorgen, dass sich Brian Wilson für mehrere Jahre völlig aus dem Musikgeschäft zurückzieht – Smile. Drogen, ein Psychologe der stark auf Wilson einwirkte und andere Medikamente sorgten dafür, dass der Multiinstrumentalist heute zwar kompositorisch voll auf der Höhe ist, jedoch nach aussen fast schon authistisch wirkt. Seinem Schaffen als Solomusiker widmet sich nun die Best-of „Playback: The Brian Wilson Anthology“. Hier gibt es bis auf „Heroes and Villains“ keinen Beach Boys Song zu hören, sondern nur Stücke aus seiner über 45 jährigen Solokarriere. Fans werden nichts neues hören, doch Menschen, die nur Ohren für die Beach Boys hatten sollten sich einmal hier einhören. Es gibt viel zu entdecken. Vorallem zeigt es, was Brian Wilson doch für ein wunderbarer Komponist und Songschreiber ist.
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