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The Neighbourhood – „I Love You.“

Rezensionen / Juni 13, 2013

The NBHDH I Love You AlbumcoverBeginnt man mit dem Hören des Debütalbums von The Neighbourhood, ist es als bauten sich dunkle Gewitterwolken über dem eigenen Kopf auf. Ganz langsam, aber eindringlich verbreiten sie eine leicht miese Stimmung. Und diese miese Stimmung ist wunderschön! Wunderschön und bittersüß.

Auf „I Love You.“ bleiben The Neighbourhood durchgängig in dieser düsteren Stimmung. Mal handeln ihre Songs von Selbstzweifel, mal von Gesellschaftskritik oder einfach von dem Wunsch mit einem schönen Mädchen in der Hand in einer Hütte an der kalifornischen Pazifikküste zu verschwinden – düster und mies also nicht in einer negativen Bedeutung, sondern durchaus positiv. Die Stimme Jesse Rutherfords zieht den Hörer dabei komplett in jedes Lied hinein. Dumpfe Gitarren, sanfte, aber eindringliche Drums, die sich in den meisten Titeln zunehmend intensivieren, unterstreichen seine Worte: „How can I sleep if I don’t have dreams? I just have nightmares!“ (aus: „Staying Up“). Wirkungsvolle Echos, atmosphärische Klänge und der stets so ehrliche und direkte Text unterstützen ihn in jedem Lied – mal fluchend, mal herzzerreißend schwarzmalerisch, aber immer gerade heraus und teilweise tief in Erinnerungen schwelgend.

Jesse Rutherford schaffte es mit seinen Bandkollegen Jeremy Freedman (Gitarre), Zach Abels (Gitarre), Mikey Margott (Bass) und Bryan Sammis (Schlagzeug) Anfang 2012 ein Mysterium um The Neighbourhood aufzubauen. Als vorerst lediglich der Song „Female Robbery“ und danach ihre erste Single „Sweater Weather“ im Internet herumgeisterten, fragten sich Fans, wie Kritiker: „Wer ist diese Band mit dem Britischen Bandnamen?“. Dass sich dahinter die fünf Kalifornier versteckten, die sich so nannten, weil es den Bandnamen in der Amerikanischen Schreibweise schlicht und ergreifend schon gab, erfuhr die Öffentlichkeit nur Stück für Stück. Wie kleinste Puzzleteile – ausschließlich in schwarz und weiß –  enthüllten The Neighbourhood die Geheimnisse um die Menschen hinter ihrer Musik. Diese steht für sie sowieso im Vordergrund: Ihre erste EP „I’m Sorry…“ stellten sie ihren Fans gratis zur Verfügung.The NBHD_press new_credit James Minchin

Während die Wolken beim Hören von „I Love You.“ um einen herumziehen, fühlt man sich sicher für diesen einen Moment. Gibt man den Songs erst einmal eine Chance, ist man in ihnen gefangen und erwischt sich dabei, wie man eigene Bilder aus den Erinnerungen in die verdichteten Wassertropfen malt. Schon beim Betrachten des Albumcovers soll man scheinbar in diese Stimmung versetzt werden.

Mit ihrer Vermischung von HipHop-, Rap- und Indie-Elementen auf eine derartig atmosphärische und eingängige Art und Weise können sich The Neighbourhood in die Reihe der innovativen und zubeobachtenden Newcomer des Jahres reihen. „I Love You.“ werden die lieben, die gern in Gedanken schwelgen, ein Fan von Indie sind und HipHop gleichermaßen nicht abgeneigt sind.

„I Love You.“ erschien im April 2013 bei Sony Music. Weitere Infos zu The Neighbourhood findet ihr hier.


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