Alan Parsons darf man ruhig als Legende bezeichnen. Von Berufswegen her saß er lieber hinter den Reglern im Studio. Als Produzent lernte er sein Handwerk in den Abbey Road Studios – als Assistent bei den Aufnahmen zu Abbey Road und Let it Be der Beatles. Seinen größten Erfolg hatte er wohl als leitender Produzent von Pink Floyds Darkside of the Moon. Ende der 70er tat er sich mit Eric Woolfson und zahlreichen Gastmusikern zusammen und es entstand das Alan Parsons Project. Lange Zeit galt die Musik der Beiden als live unspielbar. Erst Mitte der 90er – als die Technik so weit vorran geschritten war, brachte Parsons das Project auf die Bühne.
Am 31. Juli 2013 war Alan Parsons nun im Haus Auensee zu Gast. Mit dabei als Band: Kip Winger (Vocals), Guy Erez (Bass), Alastair Greene (Vocals, Guitar), Daniel Thompson (Drums), Todd Kershaw Cooper (Vocals, Sax) und James Brooks (Keyboards). Parsons war dabei als Grand Seigneur im mittleren Teil der Bühne auf einem Podest mit Keyboard und Gitarre platziert. Als Support fungierten Electric Litany – die in Köln noch als schlechteste Vorband ever bezeichnet wurden. Diesen Eindruck können wir nicht bestätigen. Die Band stellt eine Fusion aus Radiohead, Muse und Sigur Ros dar – klar das muss nicht jedem gefallen aber „Hurz“-Rufe blieben in Leipzig aus. Im November erscheint übrigens das von Alan Parsons produzierte Album.
Parsons bot seinem Publikum ein absolutes Best of Programm. Neben Hits wie Don’t answer me oder Sirius/Eye in the Sky erlebten die Zuschauer Highlights wie die komplette zweite Seite von „The Turn of a Friendly Card“, das bekannte Instrumental „Lucifer“ – was seit vielen Jahren das Intro zur TV-Sendung „Monitor“ ist – oder aber „Games People Play“. Auch durften Songs vom ersten Album „Tales of Mystery and Imagination“ nicht fehlen – von vielen Fans als das Beste vom Project bezeichnet. Dabei wurde jedem Musiker Raum zu Improvisation gegeben. Während Parsons gelegentlich selbst Sang und die meiste Zeit begleitend Gitarre spielte, waren es vor allem Gitarrist Alastair Green und Todd Cooper die mit ihren Soli zu begeistern wussten. Sänger Kip Winger war ein würdiger Ersatz für PJ Olsson.
Alles in allem eine gelungene Werkschau des Engländers mit einem genialen Sound in der gesamten Lokalität. Leider waren es nur gut 650 Zuschauer, doch dies mag der Urlaubszeit geschuldet sein. Waren es doch am Tag davor in Köln über 1000 Zuschauer. Wer die Chance hat, sollte sich einmal ein Konzert von Alan Parsons Live Project geben. Das ist gelebte Musikgeschichte! Auch wenn man bei Songs wie „Don’t answer me“ anfangs das Gefühl hatte auf einer 80er Revival Party zu sein.
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