Es war schon eine kleine Sensation als Yusuf / Cat Stevens 2006 mit Another Cup sein Comeback nach fast 30 Jahren musikalischer Abstinenz ankündigte. Sofort hatte man das Gefühl als wäre der Sänger von Songs wie Father & Son, Wild World oder Morning has Broken nie weg gewesen sein. 2014 ist er nun mit Tell’em I’m gone zurück. Zugegeben, das neue Album macht es dem Hörer nicht ganz so leicht. Bewusst hat sich der Brite dazu entschlossen quasi einmal „Back to the Roots“ zu gehen und seinen Blueswurzeln neues Leben einzuhauchen. Dass dies nicht zwangsläufig bei älteren Fans ankommt, mag schon von vornherein klar sein. Auch wer reinen Blues erwartet, wird enttäuscht sein. Cat Stevens ist eben kein Robert Johnson. Auch wer ein zweites Tea for a Tillerman erwartet.
10 Songs oder 35 Minuten werden dem Zuhörer auf Tell’em I’m gone geschenkt. Bei drei Songs übernahm Produzentenlegende Rick Rubin die Regler am Mischpult. Die teils in klassischer Cat Stevens Manier – nur von Gitarre getragen (u.a. I was raised in Babylon) und teils mit kompletter Band (You are my Sunshine) auf die Platte kommen. Dabei erleben wir einen entspannten Songwriter. Klar es sind eben nicht die großen Hymnen, sondern vielmehr zurückgenommene, ja fast intime Songs und der Blues schwingt immer mit.
Alles in allem, ein passendes Album für den Herbst. Yusuf/Cat Stevens muss niemandem mehr etwas beweisen. Der Vorwurf er brauch Geld ist unhaltbar, denn er spendet seit vielen Jahren die Erlöse seiner Musik für wohltätige Zwecke. Ein Album für Songwriter und Bluesfreunde gleichermaßen! Im November gibts die seltene Chance den Briten auf Deutschlandtour live zu erleben 7,5/10!
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