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Clint Eastwoods „Jersey Boys“ auf BluRay/DVD

Rezensionen / Dezember 19, 2014

jersey boysDas Clint Eastwood ein Meister des Genrekinos ist, dürfte absolut jedem klar sein. Nach politischen und gesellschaftlichen Dramen hat er nun mit Jersey Boys das gleichnamig Musical von Bob Gaudio und Bob Crewe verfilmt. Doch weit gefehlt, wer jetzt an einen Film im Sinne von Mamma Mia denkt. Der Streifen ist dabei mehr eine Charakterstudie und der ungeschönte Blick hinter die Kulissen der legendären Pop bzw. Rock ’n Roll Band „The Four Seasons“ – die mit Songs wie Sherry oder Big girls don’t cry (u.a. bekannt aus Dirty Dancing) weltberühmt wurden.

Die Macher haben die Geschichte in vier Teile geteilt, die jeweils durch ein Bandmitglied repräsentiert wird. Angefangen mit Tommy deVito, geht es über Bob Gaudio zu Nick Massi und schließlich zum Leadsänger Frankie Valli. Um die Songs möglichst authentisch rüberzubringen, entschied sich Eastwood nur Darsteller zu besetzen, die auch schon im Musical mitgespielt haben. Der Zuschauer erlebt die Wechselvolle Geschichte der Four Seasons – anfangs noch als Variety Trio in Newark – von 1953 bis zur Aufnahme der Band in die Hall of Fame im Jahr 1990.  Frankie Valli der als sehr guter Sänger bekannt ist, wird vom Mafioso Gyp Decarlo unterstützt. Er ist mit Tommy deVito seit längerem bekannt und beide geraten immer mal wieder mit dem Gesetz aneinander. Trotz aller Schwierigkeiten darf Valli in der Band von deVito mitsingen. Im Laufe der Zeit entwickelt sich die Band und der Songwriter Bob Gaudio und Nick Massi kommen hinzu. Grade Gaudio ist es, der die Qualität auf ein anderes Niveau hebt. Mit Hilfe von Bob Crewe nehmen sie ein Demo auf und landen kurz darauf mit Sherry einen landesweiten Hit. Mit dem Erfolg kommen auch die Schattenseiten ans Tageslicht…

Clint Eastwood schafft es mit erstklassigen Darstellern diesen Stoff in ein großformatiges Gewand zu packen. Die Wahl nur Leute zu besetzen, die auch im Musical spielten ist ein absoluter Glücksfall. Denn so sind die Schauspieler mit der Geschichte vertrauter. Ausserdem kennen sie die Songs in und auswendig. Doch leider wirkt Jersey Boys an einigen Stellen zu episodenhaft, Jahreszahlen werden selten eingeblendet  und dadurch wird es manchmal schwer die einzelnen Zeiten zu verorten. Eastwood dabei Oberflächlichkeit vorzuwerfen wäre zu weit hergeholt, aber der Film krankt an den gleichen Problemen wie viele andere Musikfilme. Sie sind oft zu umfangreich im Thema um differenziert zu arbeiten- siehe Walk the Line (als sehr gutes Beispiel) oder The Doors.  Dennoch ist Jersey Boys einer der besseren Filme dieses Genres! Die Musik ist über jeden Zweifel erhaben und Clint Eastwood beweist einmal mehr, dass er der König des Genrekinos ist!


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