Einen Tag nach dem unerwarteten Tod von Schlagerlegende Udo Jürgens müssen wir Abschied von einer weiteren Legende nehmen. Joe Cocker ist im Alter von 70 Jahren einem Lungenkrebsleiden erlegen.
Geboren wurde John Robert Cocker am 20. Mai 1944 in Sheffield (UK). Schon früh sang der gelernte Gasinstallateur in verschiedenen Bands und Pubs in seiner Heimat. Doch zur Legende wurde er durch seinen Auftritt beim Woodstock Festival 1969. Sein Markenzeichen war die Reibeisenstimme und die oft als Spastiken bezeichnete Bühnenbewegung. Ob dies auf eine Kinderlähmung zurückzuführen war, konnte nie bewiesen werden. Songs wie „With a Little Help from my Friends“, „Up where we Belong“ (mit Jennifer Warnes) oder auch „You are so beautiful“ dürften jedem kleineren Kind bekannt sein und das, obwohl er keinen Song je selbst geschrieben hat, sondern nach eigenen Worten, nur „veredelte“.
Ich erinnere mich noch sehr gut ihn noch 2010 auf seiner Hard Knocks Tour live erleben zu dürfen. Joe Cocker interagierte weniger durch Worte, mehr durch Gesang mit dem Publikum und es war pure Magie. Ob es nun die Songs seines damals aktuellen Album „Hard Knocks“ waren oder eben die großen Klassiker, die heute ohne Frage zum musikalischen Weltkulturerbe zählen dürfen, man spürte zu jeder Zeit das Herzblut in jeder Note. Das Publikum feierte ihn frenetisch.
Einen Personenkult ließ er nie zu. Nach unzähligen Drogen- und Alkoholabstürzen in den Siebzigern zog er sich auf eine Ranch in den Bergen von Colorado zurück. Hier konnte er sich fernab vom Tourstress seinen Tomatenpflanzen widmen und zu sich kommen. Mit Fire It up feierte Cocker 2012 noch einen letzten Charterfolg. Gerüchte um seinen Gesundheitszustand streute Billy Joel im vergangenen September, als er bei einem Konzert „With a little Help from my Friends“ spielte und erwähnte, dass es ihm derzeit nicht gut ginge. Dass er so schwer krank war, ahnte niemand.
Seine Musik wird ewig weiterleben. Joe, you were so beautiful! Danke!
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