…und wie sie das sind. „The Number of the Beast“ wurde mal als eines der wichtigsten Metalalben der Geschichte bezeichnet. Kirk Hammet von Metallica meinte einmal, ohne Iron Maiden würden Metallica nicht existieren. Im 40. Jahr ihres Bestehens ist der Hype um die sechs Briten größer denn je. Mit „The Book of Souls“ bringen sie nun Album Nr. 16 unters Volk. Eigentlich stand die Platte von vornherein unter keinem guten Stern. Ursprünglich war geplant die Platte Anfang des Jahres auf den Markt zu bringen, doch dann diagnostizierten Ärzte bei Bruce Dickinson eine Krebserkrankung. Damit der Sänger geschont wird, entschied man sich den Release nach hinten zu verlegen, auch die geplante Tour wurde auf 2016 verschoben. Doch nun steht das Album endlich in den Regalen der hiesigen Plattenläden.
Fünf Jahre nach „The Final Frontier“ das zwar kommerziell überaus erfolgreich war, bei den Kritikern jedoch nicht recht zündete, wollten Iron Maiden mit „The Book of Souls“ nochmal richtig auf die Kacke hauen. Rückbesinnung pur, pfundige Powerchords, drückender Bass – eben alles was Maiden ausmacht.
Elf Songs – davon drei jenseits der 10 Minuten Marke und eine Gesamtlaufzeit von 92 Minuten. Das ist ein mächtiges Pfund, was aber auch nicht so ganz leicht zu verdauen ist. Eher ruhig und düster beginnt „If eternity should fail“, doch das ändert sich schon mit der Vorabsingle „Speed of Light„. Bruce Dickinson shoutet wie eh und je. Die Nummer ist einer der ganz heißen Kandidaten ein Liveklassiker zu werden. Genau wie „The Red and the Black“ – perfekter Mitgröhlrefrain.
Der Titeltrack lässt alles kulminieren. Der Anfang von akustischen Gitarren getragen gleitet über in ein Gitarrenriff der drei Gitarristen Murray, Smith und Gers. Hier erlebt man auf 10 Minuten alles, das was Iron Maiden groß gemacht hat. Eine tolle Rückbesinnung auf frühere Tage.
Besonders hervorzuheben ist „Tears of a Clown„. Der Song thematisiert den Selbstmord von Robin Williams 2014. Schwere bassige Riffs markieren die, im Vergleich zu anderen, eher ruhigere Nummer. Dickinson fragt hier ob er ein Gefangener hinter seiner eigenen Wand ist und ob es nötig ist, sich die Tage wegzusaufen.
18:01 – „Empire of the Clouds“ – der längste Track den Iron Maiden je aufgenommen haben. Er stammt komplett aus der Feder von Sänger Bruce Dickinson. Eher Maiden untypisch mit Klavier und sanften Tönen zeigt sich der Song in den ersten Minuten. Fast schon progressiv baut sich der Song auf. Immer weiter und weiter bis er zur Mitte hin nach vorn geht um nur kurz darauf wieder im Tempo runter zu gehen. Klasse!
Iron Maiden haben mit „The Book of Souls“ eines der Highlights des Jahres abgeliefert. Ohne Frage sind die Songs nicht unbedingt immer beim ersten Hören gleich zugänglich und wer ein zweites Number of the Beast erwartet, wird enttäuscht werden. Dennoch ist die Band spielfreudiger denn je. Hier und da findet man Rückbesinnungen auf die große Zeit der Achtziger, ohne ins Selbstplagiat abzudriften. Man darf auf die Livekonzerte 2016 gespannt sein! Up the Irons! 9/10!Schlagwörter: Iron Maiden