Breaking

Brenda Stumpf – Bratkartoffeln für Tina Turner

Books / August 11, 2011
Für den einen waren die Achtziger Jahre das Zeitalter schlechter Musik, Pseudometal, schlechter Frisuren und politischer Umbrüche. Für den anderen waren sie die Zeit des ersten Jobs, aufregender Erfahrungen und die Entdeckung von interessanter Musik. So auch bei der Autorin Brenda Stumpf. Ihre Sicht der Achtziger erzählt sie in ihrem neuerschienen Buch „Bratkartoffeln für Tina Turner – meine wilden Jahre als Backstage-Köchin“ Brenda Stumpf war grade 23, als sie als Köchin der Bochumer Zeche angestellt wurde. Nach einem abgebrochenem Studium wollte sie „mal was anderes“ machen. So bewarb sie sich auf die Stelle in der gerade zwei Jahre alten Veranstaltungsstätte, die in dieser Zeit vorallem durch den Rockpalast vom WDR, neben der Loreley, zu einigem Ruhm gelangte. Quasi vom Hörsaal an den Herd. Am Anfang völlig überfordert gelingt es ihr ein System in das Chaos zu bekommen. So erzählt die Autorin vom Discoalltag und von den unzähligen Konzerten. Als Köchin der Zeche ist sie für das leibliche Wohl der Besucher sowie der Künstler zuständig und kommt so in Kontakt mit vielen damals bzw. auch heute noch bekannten Rockstars. So erzählt Stumpf wie sich die damals noch relativ unbekannten Toten Hosen die sich mit den Ordnern eine Prügelei im Restaurant liefern oder sie Johnny Rotten von den Sex Pistols auf der Bühne der Zeche bewundert und ihn später bekocht. Dabei erzählt sie von der Wandlung des Bühnenkünstlers zu einem recht scheuen John Lydon.  Die Titelgebende Tina Turner taucht leider nur vergleichsweise kurz auf. Es wird erzählt, dass Mrs. Bullock aka Tina Turner sich Bratkartoffeln bestellte und den Teller nach dem Essen freundlich zurückbrachte. Leider sind die Begegnungen mit den Musikern und dem Anhang etwas kurz abgehandelt, so das man immer leicht das Gefühl hat, es soll alles nur schnell abgehandelt werden. Wer auf Neuigkeiten hofft, wird leider enttäuscht.  Starallüren werden, wenn überhaupt, nur ohne Namensnennung genannt. Neben der Musik und dem Wahnsinn des Kochalltages schreibt die Autorin ausführlich über ihr Leben während der Achtziger Jahre, über den Kontakt zu Drogen und Alkohol sowie dem allgemeinen Lebensgefühl. Alles in allem muss leider gesagt werden,  dass das Buch eher eine Verarbeitung von Brenda Stumpfs Erlebnissen zu dieser Zeit ist, als wie es Angekündigt wurde, ein Bericht über die Musik und Künstler dieser Zeit und der Zeche in Bochum. Trotz dessen ist die Geschichte durchaus lesenwert und vorallem auch erheiternd. 6/10 Punkte   Brenda Stumpf, Jahrgang 1960, stammt aus Recklinghausen und arbeitete nach ihrer Zeit in der Zeche Bochum als freischaffende Autorin. Sie veröffentlichte unter mehreren Pseudonymen verschiedene Romane. Weitere Infos: http://www.droemer-knaur.de/buecher/Bratkartoffeln+f%C3%BCr+Tina+Turner.6858073.html „Bratkartoffeln für Tina Turner: Meine wilden Jahre als Backstage-Köchin“ bei Amazon.de bestellen.
Schlagwörter: , , , , , , , ,




Previous Post

Phillip Boa im Interview

Next Post

Mehrere Tote bei Katastrophe auf Pukkelpop





You might also like



0 Comment


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.


More Story

Phillip Boa im Interview

Mit kaum 12 Jahren durfte ich das erste Mal, nach einer Note 1 in Mathematik, in eine Teenie Disko. Es ertönte „And than...

August 4, 2011