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Florence + The Machine – „Ceremonials“

Rezensionen / Januar 16, 2012

Wer auf der Suche nach einer Steigerung von „epochal“ ist, sollte sich Florence + The Machines neuestes Werk, ihr zweites Album „Ceremonials“ vornehmen. Zwölf Titel, die eine deutliche Veränderung zum Erstlingswerk „Lungs“ sind, sind von einem zum anderen massig, mächtig und von unbeschreibbarer Größe und Weite. Nicht jeder Titel gefällt beim ersten Hören, so wie es den meisten etwa bei „Lungs“ gegangen ist, doch nach mehrmaligem Spielen der Platte steigt man langsam hinter einzelne Songs und diese wachsen einem dann ans Herz. Für einige ist es eines der großartigsten Alben des letzten Jahres, andere wiederum sind verstört, enttäuscht oder gar musikalisch überfallen vom neuen Album der britischen Band. Zugegeben, die Langspielplatte fordert das Gehör äußerst heraus. Findet man bei der Debütplatte „Lungs“ noch Songs, welche man zu unterschiedlichsten Genres zuordnen kann, so fällt dies einem nach dem ersten Hören von „Ceremonials“ eher schwer. Wie von einem schleppenden Nebel wird man von der Musik  auf „Ceremonials“ umhüllt. Ähnlich einem Überfall wirkt die Musik überraschend auf den Hörer ein. Gute, gar großartige Songs werden stets von einer Fülle an Instrumenten begleitet, wirken nicht nur schön orchestralisch. Nicht jedes Lied bleibt angenehm im Kopf hängen. Man darf jedoch nicht nur den negativen Stimmen folgen. Ein Höhepunkt und wahrscheinlich einer der überwältigensten Songs des letzten Jahres ist „What The Water Gave Me“. Auch Karl Lagerfeld war überzeugt von dem Titel und ließ ihn von Madame Welch persönlich auf einer der Prêt-à-porter Shows von Chanel performen. Einen Ruf als Lagerfelds neue Muse gab es inklusive. Assoziationen zu „What The Water Gave Me“ führen zu einer kurzzeitigen Sprachlosigkeit, eine staccatohafte Aufzählung fällt hier einfacher: Ferne, Größe, Weite, Tiefe, Purheit, Unklarheit. Derartig gegensätzige Emotionen zu vermitteln, die doch immer etwas zusammengehören, ist eine Glanzleistung der Popmusik. Weitere empfehlenswerte Songs sind „No Light, No Light“, „Lover To Lover“ und die Single „Shake It Out“. Eine Kaufempfehlung sollte an dieser Stelle nicht ausgesprochen werden. Für Fans von Neuem, Anderem ist „Ceremonials“ ein Muss, Fans von „Lungs“ sollten sich überlegen, wie sehr sie dieses lieben und ob ihre Bewunderung durch dieses Album geblendet werden könnte. Hier gibt es mehr zu Florence + The Machine. „Ceremonials“ ist am 28.10.2011 bei Universal Music erschienen und wurde von Paul Epworth produziert.


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