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Caligola – „Back To Earth“

Rezensionen / März 21, 2012

Sie tragen schwarze Kutten. Sie bemalen ihre Gesichter mit dunkler Farbe, sind experimentell. An manchen Stellen vielleicht zu viel, an manchen wahrscheinlich zu wenig. Doch der Gedanke hinter Caligola ist kein schlechter. Alle, die Teil des Projektes sind, sind Caligola. Das sind Sänger wie Gitarristen, aber auch Fotografen oder Journalisten in dem Moment, in welchem sie sich damit beschäftigen.

„Das illustrieren die Capes: Jeder ist gleich, jeder hat den gleichen Wert“,

erklärt Sänger Gustaf. Mando Diao zu erwähnen, lässt sich nicht vermeiden, wenn man über die Debütplatte des schwedischen Künstlernetzwerkes Caligola berichten möchte. Die zwei Frontsänger der schwedischen Indieband, Björn Dixgård und Gustaf Norén, prägen den sängerischen Grundton Caligolas. Beide haben sich entschieden, etwas anderes zu machen – fernab von Mando Diao. Nun liegt es in der Natur der Dinge, dass trotzalledem Ähnlichkeiten aufzuweisen sind. Doch Caligola als Ganzes sind etwas komplett anderes.

Caligola

Caligola steht für ein Künstlernetzwerk. Neben den beiden schwedischen Indiemusikern gehören dazu die Brüder Salla und Masse Salazar, die Produzenten des letzten Mando Diao Albums „Give Me Fire“, sowie die „Erfinder des schwedischen Hip-Hops“. Auch eine künstlerisch inspirierte ältere Lady namens Violetta ist Teil davon. Neben diesen, finden sich viele Gäste auf der Platte, gleich recht dem Gedanken eines Netzwerkes: Reggaekünstler Nutty Silver, Popsängerin Agnes, Jazz-Saxophonist und Trompeter Per „Ruskträsk“ Johansson und Emil Jansson, Drummer und Mitglied von JOHNOSSI Oskar Bond, die 60s Legenden  Hansson & Karlsson, Gospel-Diva LaGaylia Frazier, sowie DJ Paul van Dyk.

„Back To Earth“ ist eine Platte, die nahezu jeden Musikstil aufgreift. So findet man nicht nur Elemente von Indie, sondern auch – und das zu einem viel größeren Anteil – Elemente des Funk, Pop, Dance, Jazz, Reggae und sogar des Hip-Hops. Harte Drums und Beats und ein Klavier stellen die Grundlage für jeden Titel. Einige erscheinen eher als Interludes, als vollwertige Titel, was der Platte aber eine gewisse Besonderheit gibt. Mit „Back To Earth“ haben Caligola eine gewünschte Abwechslung in der Musikwelt geschaffen.

Titel, die unbedingt zu empfehlen sind: die beiden Singles „Forgive Forget“ und „Sting Of Battle“, sowie „Raise Your Head“ und das super funkige „Ride The Night Away“. Wiederholt zeigt sich die Stärke Björn Dixgård’s Stimme, die einigen Titeln erst ihre Bedeutung verleiht. „Sad Girl“, welches sehr an den Police-titel „Roxanne“ erinnert, ist ein Besipiel dafür: „I thought I had you forever / than I lost you again / ‚cause you’re a sad girl“.

Auch in „Sting Of Battle“ findet man ähnlich ausgeklügelte Lyrics. So heißt es: „Take me home a little too tired / ‚cause I’ve been walking on this dusty road for far too long“.

Man sollte nicht alles vergleichen, oder einen Grund finden. Was Caligola machen, ist etwas anderes, es hat einen schönen Grundgedanken. Auch, wenn manche Worte oder Handlungen einigen widerstreben, oder sie sich fragen „was ist nur aus Mando Diao geworden?“. Vielleicht sollte man nicht jeden verurteilen, der sich versucht, entdeckt, experimentiert und dabei sogar einige ohrwurmverdächtige Titel produziert. Nicht jeder Song auf „Back To Earth“ wird jedem Hörer gefallen, manche muss man sogar weiterdrücken Doch Musik ist, wie so vieles, Geschmackssache. Und mit „Back To Earth“ ist Caligola bereits zum Jahresanfang ein besonderes Album gelungen.

Weitere Infos zu Caligola findet ihr hier, die CD könnt ihr auf Amazon bestellen. „Back To Earth“ ist am 02.03.2012 bei Universal Music Deutschland erschienen.


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