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Die Walküren von Richard Wagners Der Ring der Nibelungen – Inszenierung 2013/14 der Oper Leipzig

Art / Februar 23, 2014
Oper Leipzig am 29.11.2013 HP2 "Die Walküren"

Mit dem 200. Jahrestag Richard Wagners wartet die Leipziger Oper mit einer Neuinszenierung seines „Der Ring der Nibelungen“ auf. Bereits im Vorjahr konnte man den Auftakt, das Reihngold auf sich wirken lassen, diese Spielzeit folgten die Walküren. Siegfried wird in der darauf folgende seine Premiere erleben, ob jedoch die Götterdämmerung den Ring vervollständigen wird, bleibt abzuwarten. Seit nun fast 70 Jahren, erlebte die Leipziger Oper keine vollständige Ringinszenierung mehr.

Mit guten 5h sind die Walküren eine Herausforderung für die Aufnahmefähigkeit des Kopfes und dem Bewegungsdrang der Beine, wer dies jedoch meistern kann, erlebt unter Wagners Komposition ein Meisterwerk, was deines Gleichen sucht. Selbst in der heutigen Zeit noch.

Die Inszenierung der Oper Leipzig in der Spielzeit 2013/14 von Carl Friedrich Oberle behielt sein marodes Bühnenbild aus dem Reihngold bei. Von Zwist und Streit zerfressen, erlegt die Götterwelt hier eher seine dunkleren Tage ihrer Herrschaft. Im ersten Akt wählte der Bühnenbildner einen 2- Ebenen Aufbau, welcher das Hauptgeschehen auf der Bühne angenehm einrahmt hätte, wäre das etwas störende Ballett nicht gewesen. Dies sollte in Form von grotesken Fabelwesen wahrscheinlich die emotionelle Lage der Sänger vertiefen. Das Ergebnis war jedoch das unangenehme Pausen entstanden, in welchem die Hauptakthure teilnahmslos in eine Art Stase verfiele ohne wirklich selbst zu wirken. Das verreißt aus meiner Sicht den Bezug, welcher zwischen Zuschauer und Charaktere entstehen soll, deutlich. Oper Leipzig am 29.11.2013 HP2 "Die Walküren" Foto Tom Schulze tel.    0049-172-7997706 mail  post@tom-schulze.com web  www.tom-schulze.com

Im 2. Akt werden wir in die renovierungsbedürftigen Hallen Walhallas geführt und werden Zeuge eines geistigen Machtmessens zwischen Wotan und seiner Gemahlin Fricca. Diese hat sichtlich etwas gegen die Demütigungen ihres Gemahls durch dessen ständige Liebeleien und lässt dies ganz nach dem Stiefmutterprinzip besonders Wotans Kinder spüren. Hier finde ich hätte man Wotan etwas mehr Stimmengewalt zukommen lassen können, bedenkt man jedoch das hier Ersatz wegen bestehender Erkältungswelle einspringen musste, nehme ich es gelassen.

Im 3. Akt dann wird Zuschauer in die heilige Heldenhalle geführt, wo Held zum Ruhm seines Herrn zur Allgemeinheit verkümmert und auf nicht mehr als ein paar Schuhe auf der Bühne reduziert wird. Was als noble und große Ehrerbietung angepriesen wird, entpuppt sich als eine Farce um den Willen der Götter zu begründen und ihre eh schon wacklige Macht zu lobpreisen. Aus meiner Sicht eine hervorragende Anlehnung an die heutigen Verhältnisse. Passend im Kriegsgewand angelehnt an die Zeiten des 1. und 2. Weltkrieges, warten die Walküren mit wildem Kampfgeschrei auf. Durch die Vielfalt der Sängerinnen wurde die vielen Seiten der weiblichen Schönheit, Wildheit und Leidenschaft sehr gut in Szene gesetzt und ist daher einer meiner Lieblingsfiguren in den Walküren geworden. Nur mein Lieblingscharakter aus dem Reihngold Logen, welchem dort eine wichtige Rolle zukam, mutierte hier zu einer Clownsnummer und erhielt nicht die Anerkennung, die ihm auch bei diesem kurzen Auftritt zugestanden hätte.

Im Gesamten gefiel mir die Inszenierung sehr gut, von Bühne über Kostüm zu den Akteuren. Lediglich das Ballett empfand ich als störend und entbehrlich. Die Walküren erfahren in dieser Spielzeit keine weitere Aufführung, wird jedoch ebenso wie das Reihngold vermutlich in der kommenden mit dem Primären zu Siegfried erneut aufgeführt. Der Ring soll 2016 seinen Höhepunkt erfahren, so die Aussage, dann wahrscheinlich sogar mit der Götterdämmerung. Auf jeden Fall eine Empfehlung wert!
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